5000 Menschen verlassen letzte IS Hochburg in Syrien
Deir Essor gilt als die letzte Hochburg des IS in Syrien. Nun haben abertausende Menschen – vor allem Zivilisten – die Provinz verlassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Zivilisten, die Deir Essor verlassen, handelt es sich um Dschihadisten-Verwandten.
- Sie hätten das Gebiet mit geschickten Lastwagen verlassen.
Fast 5000 Menschen haben Aktivisten zufolge seit Montag die letzte Hochburg der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in der ostsyrischen Provinz Deir Essor verlassen. Darunter seien 470 IS-Kämpfer, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag.
Bei den meisten Zivilisten handle es sich um Verwandte von Dschihadisten. Sie hätten das Gebiet in von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) geschickten Lastwagen verlassen.
Mehrere Dörfer zurückerobert
Die kurdisch-arabische SDF-Allianz führt seit September mit Unterstützung der US-angeführten internationalen Anti-IS-Militärkoalition eine grossangelegte Offensive, um die IS-Kämpfer aus dem Osten Syriens zu vertreiben. In den vergangenen Wochen eroberte das Bündnis mehrere Dörfer von den Dschihadisten zurück.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte hält der IS in Deir Essor nur noch ein zehn Quadratkilometer grosses Gebiet. Am Dienstag rückten die SDF-Kämpfer demnach in die Gegend der Ortschaft Baghus vor, ohne auf Widerstand zu stossen.
Seit Anfang Dezember haben der Beobachtungsstelle zufolge fast 27'000 Menschen frühere IS-Gebiete verlassen. Darunter seien 1800 IS-Kämpfer, die sich ergeben hätten. Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Informanten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.