Heute feiert die Welt den Internationalen Tag der Biodiversität. Pünktlich dazu gibt es gute Nachrichten: Rund um den Fluss Mekong wurden neue Arten entdeckt.
Tag der Biodiversität
Der Schädel der Mausohrfledermaus (Myotis Hayesi) wurde in Kambodscha gefunden. - Gábor Csorba/WWF/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. Mai feiert die Welt den Internationalen Tag der Biodiversität.
  • In der südostasiatischen Mekong-Region wurden 380 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt.
  • Die meisten «neuen» Spezies wurden in Vietnam und Thailand dokumentiert.

In der südostasiatischen Mekong-Region haben Wissenschaftler in nur zwei Jahren 380 Tier- und Pflanzenarten entdeckt, die noch nie beschrieben wurden.

Die meisten «neuen» Spezies wurden in Vietnam und Thailand dokumentiert. Gefolgt von Myanmar, Laos und Kambodscha, heisst es in einem heute veröffentlichten Bericht der Umweltstiftung WWF.

Die neuen Entdeckungen zeigten, dass die Region «ein fruchtbarer Boden für wissenschaftliche Erkundungen und ein Hotspot der Artenvielfalt ist». Jedoch machten sie auch dramatisch klar, wie viel durch die zunehmende Zerstörung der Lebensräume auf dem Spiel stehe.

Von Schlangen bis Blumen

Zu den bislang unbekannten Arten gehören die Blaukopf-Schönechse (Calotes goetzi) aus Kambodscha, die zur Verteidigung ihre Farbe wechselt. Weiter auch eine Froschart (Theloderma khoii) aus dem Norden Vietnams, die sich mit einer Moos-ähnlichen Hautstruktur tarnt. Zudem konnte eine äusserst giftige Schlange (Bungarus suzhenae) dokumentiert werden, die nach einer Schlangengöttin aus einer chinesischen Legende benannt wurde.

Einziges Säugetier auf der Liste ist eine Mausohrfledermaus (Myotis Hayesi) aus Kambodscha. Dafür wurden umso mehr wunderschöne Blumen entdeckt, wie die leuchtend rosa-gelbe Mini-Orchidee Dendrobium fuscifaucium (Laos). Sowie neue Arten von Begonien und Rhododendren.

Mekong
Mekong in Laos. (Archivbild) - Getty

Seit 1997 seien rund um den mächtigen Fluss Mekong damit bereits 3389 zuvor unbekannte Pflanzen, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere dokumentiert worden, teilte WWF Deutschland mit. Dabei würden modernste Technologien helfen: wie Bioakustik-Methoden zur Analyse der von Tieren erzeugten Geräusche oder Fortschritte bei der genetischen Sequenzierung, heisst es in dem Bericht.

Natur ist bedroht

«In der Mekong-Region gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt. Stefan Ziegler vom WWF Deutschlandwarnte: «Es könnten Tier- und Pflanzenarten für immer ausgelöscht werden, bevor wir überhaupt von deren Existenz erfahren.»

Unter anderem stellen riesige Wasserkraftwerke und massive Wilderei eine Bedrohung dar. Ziel müsse es sein, die biologisch wertvollen Gebiete am Mekong grenzüberschreitend und dauerhaft zu schützen, betonte Ziegler.

Anlässlich des Internationalen Tages der Artenvielfalt forderte der WWF auch von der Bundesregierung mehr Engagement zum Schutz der weltweiten Biodiversität. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im September 2022 im Rahmen der UN-Generalversammlung verkündet, die internationale Biodiversitätsfinanzierung bis 2025 auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. Deutschland müsse angesichts des Artensterbens endlich «das Gaspedal durchdrücken» und den Zusagen nachkommen.

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