Hielt Twitter im Wahlkampf 2020 bewusst eine Story über Joe Bidens Sohn Hunter zurück? Das sagt Elon Musk und teilt entsprechende Tweets eines Journalisten. Jetzt gibt es eine Stellungnahme aus Washington.
US-Präsident Joe Biden und sein Sohn Hunter bei einem Urlaub im US-Bundesstaat South Carolina.
US-Präsident Joe Biden und sein Sohn Hunter bei einem Urlaub im US-Bundesstaat South Carolina. - Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Weisse Haus wertet die jüngste Veröffentlichung interner Twitter-Dokumente mit Blick auf den Sohn von US-Präsident Joe Biden als Ablenkungsmanöver.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte, es sei ein interessanter «Zufall», dass die Unterlagen «voll alter Nachrichten» ausgerechnet zu einer Zeit veröffentlicht würden, in der Twitter mit «sehr ernsten Fragen über das wachsende Ausmass von Wut, Hass und Antisemitismus auf seiner Plattform» konfrontiert sei – und Fragen dazu, wie der Konzern dies geschehen lasse. «Das ist ein Ablenkungsmanöver», sagte sie.

Twitter-Chef Elon Musk hatte Tweets über interne Twitter-Dokumente zur Kontroverse rund um einen «New York Post»-Artikel geteilt, der kurz vor der Präsidentenwahl 2020 erschienen war. Der Artikel enthielt eine E-Mail von Bidens Sohn Hunter im Zusammenhang mit dessen Auslandsgeschäften, die schon öfter Gegenstand politischer Angriffe auf Joe Biden waren.

Musk teilte eine Serie von Tweets eines Journalisten. Diese zeigten unter anderem mehrere Screenshots interner Kommunikation, wonach auch intern bei Twitter über die Sperrung des Artikels kontrovers debattiert wurde. Musk schrieb dazu, die Story sei bewusst zurückgehalten worden.

Twitter hatte damals den Artikel und den Account der Zeitung gesperrt, weil der Bericht gegen die Regeln verstossen haben soll, welche die Verbreitung von Informationen verbieten, die durch illegale Hacks erlangt wurden. Der damalige Twitter-Chef Jack Dorsey räumte später ein, dass das Vorgehen gegen die «New York Post» ein Fehler gewesen sei. Twitter änderte anschliessend seine Regeln.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Vor den Kongresswahlen im November warb er auf der Plattform für die Republikaner. Er liess ausserdem den Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump freischalten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpRepublikanerJack DorseyNachrichtenElon MuskWahlkampfJoe BidenDollarHassTwitter