Verschwörer-Apotheker liess hunderte Impf-Dosen verderben

Simon Binz
Simon Binz

USA,

Ein Apotheker und Verschwörungstheoretiker in den USA liess hunderte Corona-Impfdosen verderben. Nun drohen ihm bis zu neun Monate Haft.

Moderna Coronavirus Impfstoff
Der Corona-Impfstoff von Moderna ist in den USA bereits zugelassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Apotheker liess absichtlich 57 Ampullen des Corona-Vakzins von Moderna verderben.
  • Der Mann glaubt an Verschwörungstheorien und wollte mit seiner Aktion Menschen schützen.
  • Nun drohen ihm neun Monate Gefängnis.

Ein Apotheker in den USA hat absichtlich 57 Ampullen mit jeweils zehn Dosen des Corona-Impfstoffes von Moderna stundenlang ausserhalb des Kühlschrankes aufbewahrt und damit das Vakzin verdorben. Die Menge hätte ausgereicht, um 570 Menschen zu impfen.

Steven Brandenburg (46) drohen deshalb im US-Bundesstaat Wisconsin bis zu neun Monate Gefängnis. Die fragwürdige Aktion beging er in einem Gesundheitszentrum von Grafton, einem Vorort von Milwaukee. Er wurde sozusagen auf frischer Tat ertappt.

Ein Techniker des Gesundheitszentrum entdeckte nämlich die Fläschchen am 24. Dezember ausserhalb des Kühlschranks und hatte sie wieder hineingestellt. Als sich das Ganze einen Tag darauf wiederholte, engagierte er einen Sicherheitsmann. Brandenburg wurde schliesslich am 31. Dezember verhaftet.

Apotheker droht Gefängnisstrafe

Vor Gericht sagten die Ermittler, dass Brandenburg ein Verschwörungstheoretiker sei, das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Offenbar steht der 46-Jährige offen zu seinen Ansichten.

Demnach glaubt er fest daran, dass der Impfstoff die DNA der Empfänger angreift und mutieren lässt. «Die Impfung gegen das Coronavirus ist für ihn ein Angriff auf die Gene der Menschen», erklärten die Ermittler.

Laut einem Bericht der «New York Times» hatte er gegenüber seiner Frau zudem mehrfach Bemerkungen gemacht, die auf verschwörungstheoretisches Gedankengut hin.

So glaub Brandenburg etwa, dass die Welt zusammenbrechen werde, die US-Regierung Cyberangriffe plane und das Stromnetz kappen wolle. Dem Apotheker wurde die Lizenz als Apotheker entzogen – diese hielt er für die letzten 23 Jahre inne.

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