Venezolanischer Oppositioneller zu langer Haft verurteilt
Das Wichtigste in Kürze
- In Venezuela wurde ein Abgeordneter der Opposition zu acht Jahren Haft verurteilt.
- Ihm wird Verschwörung vorgeworfen, er soll einen Anschlag auf Maduro geplant haben.
- Sein Anwalt nannte das Justizsystem «gekindappt». Keines der Delikte sei bewiesen worden.
Dies teilten sein Anwalt Joel García und seine Schwester Rafaela Requesens am Donnerstag mit. García kritisierte via Twitter, dass seinem Mandanten seiner Ansicht nach keines der sieben ihm vorgeworfenen Delikte nachgewiesen werden konnte.
Das Justizsystem sei «gekidnappt» worden. Requesens lebte zuletzt im Hausarrest, zuvor war er etwas mehr als zwei Jahren im Helicoide in Caracas gefangen gewesen, dem Gefängnis des gefürchteten venezolanischen Geheimdienstes.
Maduro hält an Macht fest
Im August 2018 wurde Requesens wegen eines mutmasslichen Anschlagsversuchs mit Drohnen auf Präsident Nicolás Maduro einige Tage zuvor zusammen mit seiner Schwester Rafaela verhaftet. Ihm wurden Landesverrat und Mordversuch vorgeworfen. Der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó beschrieb Requesens bei Twitter als «Kämpfer für die Demokratie, ein Freund, Vater, Sohn und ein Venezolaner, der für seine Überzeugungen niemals aufgeben wird».
Venezuela steckt in einer tiefen Verfassungs- und Wirtschaftskrise. Guaidó versucht den autoritär regierenden Präsidenten Maduro seit Anfang 2019 aus dem Amt zu drängen. Zahlreiche Staaten - darunter Deutschland und die USA - haben ihn als Interimspräsidenten anerkannt. Guaidó konnte sich bisher jedoch nicht gegen Maduro durchsetzen, der das Militär auf seiner Seite hat.