USA wollen Tik-Tok-Verkaufsfrist erneut verlängern
Eigentlich sollte TikTok in den USA noch in dieser Woche verboten werden. Nun plant Washington, die Frist für den Verkauf der Plattform zu verlängern.

Die amerikanische Regierung bereitet sich darauf vor, die Verkaufsfrist für TikTok zum vierten Mal zu verlängern. Der chinesische Konzern ByteDance sollte ursprünglich bis Mittwoch das US-Geschäft der beliebten Videoplattform veräussern oder den Dienst komplett einstellen.
Präsident Trump hatte der «Tagesschau» zufolge mehrfach betont, die von 170 Millionen Amerikanern genutzte Plattform retten zu wollen. Seine Haltung zu TikTok wandelte sich deutlich, nachdem die App ihm im Wahlkampf 2024 dabei half, junge Wählergruppen zu erreichen.
Handelsgespräche zwischen China und den USA als entscheidender Faktor
In Madrid treffen sich derzeit Spitzenvertreter der USA und China zu ihrer vierten Verhandlungsrunde binnen vier Monaten, so der «Spiegel». US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragte Jamieson Greer führen Gespräche mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng und Handelsbeauftragten Li Chenggang.

Bessent äusserte sich vorsichtig optimistisch über die Fortschritte, warnte jedoch vor zu hohen Erwartungen. Er betonte, dass die USA nicht bereit seien, ihre nationale Sicherheit für eine Social-Media-Anwendung zu gefährden.
Die aktuellen Verhandlungen bauen auf einem 90-tägigen Handelsfrieden auf, den beide Seiten im Juli in Stockholm vereinbart hatten. Trump hat die bestehenden Zölle von etwa 55 Prozent auf chinesische Waren bis zum 10. November verlängert.
Sicherheitsbedenken und politische Realitäten
Amerikanische Sicherheitsexperten äussern seit Jahren Bedenken über TikToks potenzielle Nutzung durch die chinesische Regierung. Sie befürchten, dass Peking die Plattform zur Spionage, Erpressung oder Zensur amerikanischer Bürger einsetzen könnte.

Ein für das Frühjahr geplanter Verkaufsplan scheiterte, nachdem China diesem wegen der US-Zölle nicht zustimmte. Die Weitergabe des wertvollen TikTok-Algorithmus an amerikanische Käufer erfordert zwingend die Genehmigung der chinesischen Regierung.
Ohne ein direktes Treffen zwischen Trump und Xi Jinping gebe es kaum Chancen auf substanzielle Durchbrüche, berichtet «Die Presse». Die derzeitigen Gespräche dienen hauptsächlich der Vorbereitung eines möglichen Gipfeltreffens zwischen beiden Staatschefs.