Die USA erhöhen den Druck auf den Iran. Die Verlegung eines Flugzeugträgers und einer Bomberstaffel soll eine «unmissverständliche Botschaft» aussenden.
Der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln in der Naval Station Norfolk. Foto: Kaitlin Mckeown/The Virginian-Pilot/AP
Der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln in der Naval Station Norfolk. Foto: Kaitlin Mckeown/The Virginian-Pilot/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA verlegen Flugzeugträger Richtung Iran.
  • Teheran zeigt sich unbeeindruckt von dieser Drohung.

Die USA erhöhen den Druck auf den Iran. Die Verlegung eines Flugzeugträgers und einer Bomberstaffel soll eine «unmissverständliche Botschaft» aussenden. Das teilte der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, John Bolton, am Sonntag mit.

Der als Hardliner bekannte Bolton begründete das Vorgehen mit «einer Reihe beunruhigender Anhaltspunkte und Warnzeichen», auf die man nun reagiere. Konkreter wurde er nicht. Die USA wollten eine «klare und unmissverständliche Botschaft an das iranische Regime senden».

USA: «Wollen keinen Krieg»

Die USA wollten keinen Krieg mit dem Iran, hiess es weiter in Boltons Stellungnahme. «Aber wir sind vollständig vorbereitet, auf jeden Angriff zu antworten.» Es ist ungewöhnlich, dass diese Ankündigung von Bolton kommt und nicht aus dem US-Verteidigungsministerium. Aus dem Pentagon gab es auf Nachfrage zunächst keine Stellungnahme zu den Details.

Der Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» war bereits vor etwa einem Monat zu einem regulären Einsatz Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Details zum neuen Einsatzort, der Ankunft dort und zum weiteren Zeitplan wurden zunächst nicht bekannt.

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Die «USS Abraham Lincoln». - keystone

Iran zeigt sich unbeeindruckt

Die iranische Führung gab sich davon unbeeindruckt. Der iranische Sicherheitsrat erklärte, der amerikanische Flugzeugträger sei bereits vor 21 Tagen routinemässig ins Mittelmeer eingelaufen.

Der Versuch, den Schritt als eine militärische Warnung darzustellen, sei «dilettantisch», sagte ein Sprecher heute Montag der Nachrichtenagentur IRNA. Bolton wolle sich nur aufspielen. Ausserdem hätten die US-Truppen «sicherlich kein Interesse, die Fähigkeiten der iranischen Streitkräfte kennenzulernen».

Die US-Regierung fährt seit längerem einen Kurs der Härte gegenüber der Führung in Teheran. Sie hatten sich im vergangenen Jahr im Alleingang aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen.

Mit dem Ausstieg der Amerikaner ging einher, dass ausgesetzte Sanktionen seither wieder in Kraft traten. Es sollte verhindern, dass der Iran Atomwaffen erlangt.

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