Die Rebellen der Farc werden von der US-Regierung nicht mehr als Terrorgruppe eingestuft. Die Farc existiere nicht mehr als geeinte Organisation.
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Eine Fahne der Rebellen der Farc. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die kolumbianische Farc gilt nicht mehr als Terrorgruppe.
  • Dies entschied die US-Regierung rund fünf Jahre nach einem Friedensvertrag.
  • Kolumbien litt über 50 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften.

Die US-Regierung führt die Rebellen der Farc nicht mehr als Terrorgruppe. Dies rund fünf Jahre nach einem Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und den Rebellen der Farc.

Die Farc sei formell aufgelöst, entwaffnet und existiere nicht mehr als geeinte Organisation, «die sich terroristisch betätigt». Zudem hätten sie nicht die Fähigkeiten und den Willen dazu, erklärte US-Aussenminister Antony Blinken am Dienstag.

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Der frühere Farc-Anführer Jesús Santrich. - AFP

Die Entscheidung ändere nichts an Verfahren gegen frühere Farc-Anführer in den USA, unter anderem wegen Drogenhandels. Zudem legitimiere es nicht das frühere Handeln der Gruppe, die auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe, erklärte Blinken. Das Streichen der Farc von der Terrorliste werde es den USA jedoch ermöglichen, die Umsetzung des Abkommens besser zu unterstützen. Dies inklusive der Arbeit mit früheren Kämpfern.

Tausende Tote durch bewaffneten Konflikt

Kolumbien litt über 50 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Mehr als 220'000 Menschen kamen ums Leben, über sechs Millionen wurden innerhalb Kolumbiens vertrieben. Die Farc als grösste Rebellen-Organisation schloss am 24. November 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung und legte die Waffen nieder.

Ex-Kämpfer sollten ins zivile Leben zurückkehren, die Farc wollte als politische Partei für ihre Ziele eintreten. Nach Angaben der kolumbianischen Regierung halten sich etwa 5600 Ex-Kämpfer an das Abkommen. Doch Tausende sind auch wieder in den Untergrund gegangen und kämpfen in früheren Farc-Gebieten. Dies um Einfluss mit Gangs zu gewinnen, welche ebenfalls in Drogengeschäfte verwickelt sind.

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Über 220'000 Tote und Millionen von Flüchtigen hat der Bürgerkrieg mit den Farc-Rebellen verursacht. - Keystone

Zwei Ableger der Farc und jeweils drei ihrer Anführer wurden vom US-Aussenministerium neu als Terrororganisationen eingestuft und mit Sanktionen belegt. Als Konsequenz der Sanktionen wird möglicher Besitz in den USA eingefroren. Zudem ist es US-Bürgern und Unternehmen künftig weitgehend verboten, mit ihnen Geschäfte zu machen. Zudem können ausländische Finanzunternehmen, die mit ihnen Geschäfte machen, später ebenfalls mit Sanktionen belegt werden.

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