Die National Rifle Association (NRA) hat einen neuen strategischen Plan. Die US-Waffenlobbyorganisation geht deshalb in den Konkurs.
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Die US-Waffenlobby-Organisation NRA hat sich unter Gläubigerschutz nach dem sogenannten Chapter 11 begeben. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Waffenlobby NRA hat als Teil einer «Restrukturierung» Insolvenz angemeldet.
  • Der rechtliche Sitz der Organisation soll von New York nach Texas verlegt werden.
  • Die Insolvenz sei Teil eines «neuen strategischen Plans», die Finanzen seien stark.

Nach eigenen Angaben will die National Rifle Association (NRA) einem drohenden Auflösungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft in New York entgehen. Gleichzeitig will sich die Institution mit dem Vorgehen für einen Neuanfang im Bundesstaat Texas rüsten.

Die Non-Profit-Organisation beantragte am Freitag (Ortszeit) vor einem Gericht in Dallas in Texas Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts. Das soll der Organisation Luft für einen Umbau geben.

Umstrukturierung in Texas

Ziel sei eine Umstrukturierung in eine texanische Organisation, wie es in einer Pressemitteilung hiess. In New York gebe es ein «korruptes politisches und regulatorisches Umfeld», schrieb sie in einem Communiqué.

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Die USA erlebten am Wochenende einen traurigen Höhepunkt mit acht sogenannten Mass Shootings. - afp

Der Bundesstaat New York hatte im August eine Klage gegen die NRA eingereicht mit dem Ziel, die Gruppe aufzulösen. Generalstaatsanwältin Letitia James warf der Führung vor, Millionensummen abgezweigt zu haben. «Der Einfluss der NRA war so stark, dass die Organisation jahrzehntelang nicht kontrolliert wurde. Während die Führungsriege Millionen in ihre eigene Tasche steckte», erklärte sie damals.

Klage gegen National Rifle Association in New York

Die NRA habe als «Brutstätte für Gier, Missbrauch und schamlosen Gesetzesbruch» gedient. In der Klage wird behauptet, dass die NRA-Führungskräfte Familienreisen auf die Bahamas, Privatjets und teure Essen bezahlt hätten. Die Klage reichte James in Manhattan ein.

Die National Rifle Association habe gegen die eigene Satzung sowie Gesetze des Bundes und des Bundesstaates verstossen. So seien in drei Jahren über 64 Millionen Dollar abgeflossen. Dies habe dazu geführt, dass die NRA 2018 rote Zahlen geschrieben habe.

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Letitia James, Generalstaatsanwältin des Staates New York, spricht auf einer Pressekonferenz. Sie geht gegen die Trump Organization vor. - dpa

Die NRA nannte die Vorwürfe gegenstandslos und sprach von einem Angriff auf die verfassungsmässigen Rechte von Waffenbesitzern. Sie steht traditionell den Republikanern von Präsident Donald Trump nahe, während James Demokratin ist.

Die NRA setzt sich als Lobbygruppe für die in der US-Verfassung verankerten Rechte von Waffenbesitzern ein. Sie veranstaltet unter anderem Kurse zum Umgang mit Schusswaffen. Kritiker werfen ihr vor, durch ihre Arbeit für die zahlreichen Schusswaffenopfer in den USA mitverantwortlich zu sein.

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