Wegen zwei Unfällen wird die Robotaxi-Firma Cruise untersucht. Es geht um die Frage, ob die fahrerlosen Autos zu nahe an Fussgänger heranfahren.
Robotaxi-Firma Cruise wird von US-Verkehrsbehörde untersucht. (Archivbild)
Robotaxi-Firma Cruise wird von US-Verkehrsbehörde untersucht. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/PAUL SANCYA

Nach zwei Unfällen mit Fussgängern in San Francisco ist die Robotaxi-Firma Cruise ins Blickfeld der US-Verkehrsbehörde geraten. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA leitete eine Voruntersuchung ein, die unter anderem klären soll, ob die zum Teil komplett fahrerlosen Fahrzeuge zu nahe an Menschen heranfahren.

Bei einem Unfall Anfang Oktober war eine Frau unter einem Robotaxi von Cruise steckengeblieben und musste von Rettungskräften befreit werden. Dem Unfallbericht zufolge wurde die Fussgängerin zunächst von einem anderen Fahrzeug mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das selbstfahrende Auto geschleudert. Das selbstfahrende Auto habe zwar sofort gebremst – aber den Zusammenstoss nicht mehr verhindern können.

Robotaxis nur in San Francisco im Testeinsatz

Die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) verwies noch auf einen weiteren Zwischenfall. Den Unterlagen zufolge fuhr ein Cruise-Robotaxi Ende August an einer Ampelkreuzung bei grünem Licht an – und gleichzeitig trat ein Fussgänger vor das Fahrzeug. Die Software habe versucht, auszuweichen und zu bremsen. Der Wagen sei aber dennoch mit einer Geschwindigkeit von rund zwei Kilometern pro Stunde auf den Fussgänger aufgefahren.

San Francisco ist aktuell ein einzigartiger Testfall für selbstfahrende Taxis. In der Stadt sind die General-Motors-Tochter Cruise und die Google-Schwesterfirma Waymo aktiv. Sie bekamen im Sommer von einer kalifornischen Aufsichtsbehörde die Erlaubnis zur Ausweitung ihrer fahrerlosen Beförderungsdienste im gesamten Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung und zahlreiche Einwohner waren dagegen. Sie argumentierten unter anderem, dass die von Software gesteuerten Fahrzeuge häufig den Verkehr blockierten und damit Rettungskräfte bei Einsätzen behinderten. Die Unternehmen betonen, dass Roboterautos sicherer als Menschen fahren.

Der einzige bisher bekannte tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ereignete sich 2018 im US-Bundesstaat Arizona. Ein Wagen des Fahrdienst-Vermittlers Uber erfasste bei einer abendlichen Testfahrt eine Frau, die die Strasse überquerte. Sie schob ein Fahrrad mit Plastiktüten am Lenker neben sich – und die Situation überforderte die Uber-Software, die zunächst nicht richtig einordnen konnte, womit sie es zu tun hat. Uber stiess die eigene Entwicklung selbstfahrender Autos Ende 2020 ab.

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