US Handelsdefizit steuert auf Rekordhoch zu
Das US-Handelsdefizit will nicht abnehmen – im Gegenteil: Es droht ein Rekordhoch.

Das Wichtigste in Kürze
- Das amerikanische Handelsdefizit liegt neu bei 86 Milliarden Franken.
- Ein höheres Handelsdefizit haben die USA noch nie verzeichnet.
Die USA steuern auf ein Rekorddefizit im Aussenhandel zu. Im September habe der Wert der Güterimporte um 86 Milliarden Franken über demjenigen der Exporte gelegen, teilte das Handelsministerium heute Donnerstag nach der Vorlage vorläufiger Daten mit. Ein höheres Handelsdefizit hätte die grösste Volkswirtschaft der Welt noch nie verzeichnet. Die endgültigen Daten für den September stehen am 2. November auf dem Programm.
Die vorläufigen Zahlen beziehen sich allerdings nur auf den Austausch von Waren. In der vorliegenden Handelsdaten sind keine Dienstleistungen erfasst. Diese werden in den endgültigen Kennzahlen miterfasst und sorgten so in der Vergangenheit meist für ein deutlich geringeres Defizit.
Das Minus in der amerikanischen Handelsbilanz ist chronisch. Die grösste Volkswirtschaft der Welt importiert mehr Waren, als sie im Gegenzug exportiert. Insbesondere im Handel mit China zeigten sich zuletzt hohe Defizite aufseiten der Handelsbilanz der USA.
Die Entwicklung wurde von US-Präsident Donald Trump mehrfach und vehement kritisiert. Ein hohes Handelsdefizit führt zu einer steigenden wirtschaftlichen Abhängigkeit von anderen Staaten und kann die Verschuldung im Ausland erhöhen. Seit Monaten versucht die US-Regierung daher, mit einer Politik von Strafzöllen gegen das Minus anzugehen. Auch im Handel mit der EU verzeichnen die USA Defizite, wobei ein Handelsstreit zwischen Washington und Brüssel vorläufig auf Eis gelegt wurde.