Aktivisten rufen Unternehmen zu Werbeboykott gegen Facebook auf
US-Bürgerrechtsgruppen haben Unternehmen zu einem Verzicht auf Werbeanzeigen bei Facebook im Juli aufgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kampagne #StopHateForProfit soll Unternehmen dazu bringen, Facebook zu boykottieren.
- Aktivisten werfen der Social-Media-Plattform vor, fragliche Inhalte nicht zu moderieren.
Mit der Kampagne #StopHateForProfit wollen die Aktivisten gegen Facebooks Tatenlosigkeit gegenüber «rassistischen, gewaltverherrlichenden und nachweislich falschen Inhalten» protestieren. So hiess es auf der Internetseite der «Liga gegen Diffamierung» (ADL). Die Aktivisten kritisierten, dass Hetze und Aufrufe zu Gewalt auf der Internet-Plattform nicht moderiert würden.

Zu den Unterstützern der Kampagne zählen neben der ADL unter anderem die Gruppen «ColorOfChange», «FreePress» und «Sleeping Giants». Die ADL schätzt die jährlichen Werbeeinnahmen von Facebook auf 70 Milliarden Dollar (rund 62 Milliarden Euro). «Lasst uns eine Nachricht an Facebook schicken: Eure Gewinne sind es nicht Wert, Hass, Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus und Gewalt zu fördern», hiess es in der Erklärung.
Facebook wegen Passivität unter Kritik
Facebook stand zuletzt in der Kritik, weil es, anderes als Twitter, nicht auf Äusserungen von US-Präsident Donald Trump reagierte. Die Aussagen wurden von Twitter als gewaltverherrlichend eingestuft. Erst kürzlich hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg seine Position unterstrichen, Trumps häufig umstrittene Beiträge nicht zu beschränken. Wegen Zuckerbergs Weigerung, Beiträge von Trump zu kennzeichnen, hatte es auch in der Belegschaft des Konzerns Proteste gegeben.