Kinder sterben an Unterernährung im Gazastreifen, während humanitäre Hilfe blockiert wird.
Gazastreifen
Zahlreiche Kinder im Gazastreifen leiden derzeit unter Hunger. (Archivbild) - Mohammed Talatene/dpa

Nach monatelangem Krieg und blockierter humanitärer Hilfe verhungern UN-Angaben zufolge im Gazastreifen Kinder. Während eines Besuchs im weitgehend von Hilfe abgeschnittenen Norden der Region hätten UN-Mitarbeiter Erkenntnisse zu schwerer Unterernährung und zu verhungernden Kindern gesammelt, teilte der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, am Montag auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Das UN-Nothilfebüro Ocha berichtete derweil unter Berufung auf die örtliche von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde, dass bis Sonntag 15 Kinder an Unterernährung gestorben seien.

Unabhängig überprüfen liessen sich diese Angaben zunächst nicht. Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur hielt in einer Rede vor der UN-Vollversammlung am Montag ein Foto hoch. Dies sollte einen Jungen zeigen, der am selben Tag in einem Krankenhaus im Gazastreifen an Mangelernährung gestorben sein soll.

Mansur beschuldigt Israel

«Er wurde von Israel getötet, indem es Hunger als Waffe einsetzte», behauptete Mansur. Laut Ocha sind 576 000 Menschen in der Region – ein Viertel der Bevölkerung – «nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt». Dem Welternährungsprogramm zufolge sind Lieferungen kaum möglich. Auch würden Helfer behindert und Konvois geplündert.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treibt trotz laufender Verhandlungen über eine Waffenruhe eine Bodenoffensive im Gazastreifen voran und lässt humanitäre Hilfe beschränken. Auslöser des Gaza-Kriegs war die verheerende Terrorattacke der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober, bei der Angreifer aus dem Gazastreifen in Israel etwa 1200 Menschen ermordeten und viele Geiseln nahmen.

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