Eine neue Umfrage aus den USA zeigt, dass die meisten Transmenschen nach ihrer Transition glücklicher sind als zuvor. Auch die Diskriminierung wird beleuchtet.
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Eine Geschlechtsumwandlung hilft Transmenschen, glücklicher leben zu können. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Transpersonen leben laut einer Umfrage weniger glücklich.
  • Die meisten Befragten sagen, sie seien durch die Transition zufriedener geworden.
  • Die Umfrage bestätigt aber auch, dass viele Transmenschen diskriminiert werden.

Viele Transmenschen erleben Ausgrenzung, Hass, Gewalt – einfach, weil sie sind, wer sie sind. Dies bestätigt auch eine neue repräsentative Umfrage der «Washington Post» und der Kaiser Family Foundation unter Transmenschen in den USA.

53 Prozent der befragen Transmenschen und nicht-binären Personen beschrieben ihre Kindheit als glücklich. Gemessen an der US-Bevölkerung (81 Prozent) ist das ein tiefer Schnitt.

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Das Wort Transition umfasst weit mehr als die chirurgische ...
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... oder hormonelle Anpassung an das eigene Geschlecht.
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Zur Transition zählen auch soziale Änderungen, etwa die Verwendung anderer Pronomen.
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Auch juristische Anpassungen gehören zur Transition, etwa die Änderung des Namens. (Symbolbild)

Dasselbe Bild spiegelt sich auch im Erwachsenenleben wieder: 57 Prozent der Transpersonen geben an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, in der Gesamtbevölkerung sind es 73 Prozent.

«Das Leben schmerzt nicht mehr»

Aber: Die meisten Befragten sagen, sie seien durch die Transition zufriedener mit ihrem Leben geworden. «Das Leben schmerzt nicht mehr», sagt eine der befragten Personen dazu.

Der Begriff Transition umfasst weit mehr als eine hormonelle oder operative Anpassung. Die meisten der Befragten haben eine soziale Transition durchlaufen, sprich, ihre Kleidung, Namen oder Pronomen geändert.

Weniger als ein Drittel hat eine Hormonbehandlung durchgemacht oder Pubertätsblocker verwendet. Etwa jede sechste Person hat sich einer geschlechtsangleichenden Operation oder anderen chirurgischen Eingriffen unterzogen.

Viele wussten bereits in der Kindheit, dass das ihnen bei der Geburt zugewiesene Geschlecht sich von ihrem wahren Geschlecht unterscheidet. Etwa ein Drittel begann dies mit zehn Jahren oder jünger zu realisieren, ein weiteres Drittel zwischen 11 und 17 Jahren.

Diskriminierung bei Gesundheit, Wohnen und Arbeit

Die Umfrage zeigt, dass die Gesellschaft noch einen langen Weg bis zur Akzeptanz von Transmenschen zu gehen hat. Jede vierte Transperson gab an, wegen der eigenen Identität oder deren Ausdruck körperlich angegriffen worden zu sein. 64 Prozent wurden deshalb verbal angegriffen.

Fast jede fünfte Person gab an, dass ihr eine medizinische Behandlung verweigert wurde. 13 Prozent berichten von Zwangsräumungen oder der Verweigerung, ihnen eine Wohnung zu vermieten.

Auch am Arbeitsplatz werden Transpersonen diskriminiert, 49 Prozent der Befragten mussten damit Erfahrungen machen. 21 Prozent sagen, ihnen sei aufgrund ihrer Identität eine Stelle oder Beförderung verweigert worden.

Insgesamt wurden 515 Transmenschen und nichtbinäre Personen aus den USA befragt. Zudem wurde eine Vergleichsumfrage unter 823 Cisgender Personen durchgeführt.

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