Trump schreibt Teile der US-Geschichte um
Die Trump-Regierung löscht systematisch historische Fotos und Dokumente von Regierungswebseiten. Dabei verschwinden Daten, die nicht in das Weltbild passen.

Im Februar 2025 löschte das Pentagon Bilder von Minderheiten, darunter Fotos von Soldatinnen, die als erste Frauen ein Marinesoldatendiplom erhielten. Experten vom Data Rescue Project sprechen von einer ideologischen Offensive gegen Diversität und Gleichstellung.
Die Historikerin Andrea Löw bezeichnet das Vorgehen als typische Praxis autoritärer Regime. Laut der «Tagesschau» wurden allein bei den US-Streitkräften über 26'000 Fotos von Frauen, Schwarzen und queeren Personen entfernt.

Darunter fallen auch Bilder von Indigenen, wie den Navajo Code-Talkers. Sie spielten für das Militär im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Betroffen ist auch «Enola Gay», der die Atombomben über Japan abwarf: Weil er das Wort gay (englisch für «schwul») im Namen trägt.
Organisationen versuchen gelöschte Daten zu retten
Die Regierung ordnete zudem die Abschaltung zahlreicher Websites an, die staatliche Daten zu öffentlichen Gesundheitsthemen, Umwelt, und Diversity veröffentlicht hatten. Die Organisation End of Term Web Archive und andere Aktivisten versuchen, diese Daten zu retten.
Der Rechtsprofessor David Kaye bezeichnet die Massnahme von Trump als beispiellosen Angriff auf öffentliche Informationen und Wissenschaft. Margaret Hedstrom, Professorin für Informationswissenschaften, sieht darin einen Angriff auf den Wissenschaftsbetrieb, berichtet «t3n».
Unerwünschte Gruppen werden ausgeblendet
Die Löschungen folgen den im Januar 2025 erlassenen Executive Orders. Diese legen etwa eine gesetzliche Geschlechterdichotomie fest und beenden Programme zur Förderung ethnischer Gleichheit.
Neben der Zensur von Inhalten zu Geschlechtervielfalt betrifft das auch Informationen über reproduktive Rechte. Laut «ZDFheute» wehren sich Mitarbeiter von Gesundheitsbehörden per Klage gegen die ungerechtfertigte Entfernung.

Experten sehen im Schwinden der Vielfalt im Militär eine bewusste Ausblendung nicht erwünschter Gruppen.
Trump löscht Daten und erschafft neues Traditionsbild
Die massiven Löschaktionen der Regierung unter Trump und das Umschreiben von Geschichte lösen in den USA breite Kritik aus. Experten warnen, dass der Abbau von Transparenz und Zugang zu Informationen die demokratische Grundordnung gefährdet.
Die Löschung von Dokumenten und Fotos wird als gezielter Versuch gesehen: ein homogenes Traditionsbild der USA durchzusetzen, statt Vielfalt anzuerkennen, wie die «Tagesschau» berichtet.