Tödliche Verkehrskontrolle – Justiz geht gegen Ex-Polizisten vor
Nach dem brutalen Tod eines Schwarzen nach einer Verkehrskontrolle in den USA geht die Justiz gegen fünf Ex-Polizisten vor.

Das Wichtigste in Kürze
- In den USA stehen fünf Ex-Polizisten wegen Mordes zweiten Grades vor Gericht.
- Sie sind für den Tod eines 29-Jährigen nach einer Verkehrskontrolle verantwortlich.
- In den USA kommt es immer wieder zu Polizeigewalt gegen Schwarze.
Der brutale Tod eines Schwarzen nach einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat Tennessee hat juristische Konsequenzen für die fünf Ex-Polizisten. Die Männer wurden am Donnerstag wegen Mordes zweiten Grades und anderer Verbrechen angeklagt. Dies geht aus den Angaben des örtlichen Gefängnisses sowie US-Medienberichten hervor.
Der 29-jährige Tyre Nichols war am 7. Januar in Memphis von der Polizei wegen «rücksichtslosen Fahrens» angehalten worden. Einem Anwalt der Familie zufolge wurde er mehrere Minuten lang von den Einsatzkräften zusammengeschlagen und starb schliesslich später im Krankenhaus. Ein Autopsiebericht ergab, dass der 29-Jährige starke Blutungen durch heftige Schläge erlitt.
Fünf Beamte entlassen
Die Polizei hatte die fünf ebenfalls schwarzen Beamten wegen des Vorfalls entlassen. Sie hätten übermässige Gewalt angewendet, seien nicht eingeschritten und hätten keine Hilfe geleistet, hiess es. Die Anwälte der Familie des Opfers prangerten das rassistische Vorgehen der US-Polizei gegen Schwarze im Land an.
«Sie haben meinen Sohn totgeschlagen», sagte Nichols Mutter am Freitag im US-Fernsehen unter Tränen. US-Präsident Joe Biden rief dazu auf, dass Demonstrationen friedlich bleiben. «Empörung ist verständlich, aber Gewalt ist niemals akzeptabel.»
In den USA kommt es immer wieder zu tödlicher Gewalt durch die Polizei. Schwarze Menschen sind davon überproportional häufig betroffen. In der Vergangenheit haben derartige Übergriffe immer wieder heftige Proteste im ganzen Land ausgelöst.