Sieben Tote bei Gefängnismeuterei in Brasilien
Bei einer Meuterei in einem überfüllten Gefängnis in Brasilien kamen sieben Insassen ums Leben.

Das Wichtigste in Kürze
- Sieben Häftlinge starben in Brasilien während einer Gefängnismeuterei.
- Sie wurden von Mitgefangenen und einem gelegten Feuer getötet.
Nach Angaben brasilianischer Behörde brach am Dienstag in einem überfüllten Haftanstalt eine Meuterei aus. 16 Gefangene versuchten durch einen Lüftungsschacht aus der Haftanstalt im nördlichen Bundesstaat Para auszubrechen – scheiterten aber. Rund 120 Häftlinge randalierten und setzten einen Generatorenraum in Brand. Mehrere Zellen und die Krankenabteilung des Gefängnisses brannten aus.
Nach Justizangaben wurden sechs Häftlinge von anderen Insassen getötet, ein weiterer Häftling starb durch Brandverletzungen. Die meuternden Häftlinge forderten raschere Gerichtsverfahren, bessere Haftbedingungen und eine Entlassung des Gefängnisdirektors.
Erst vor einer Woche hatten bewaffnete Männer ein Hochsicherheitsgefängnis im Nordosten Brasiliens angegriffen, das Tor aufgesprengt und damit 92 Insassen zur Flucht verholfen. In den überfüllten Haftanstalten kommt es immer wieder zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen verfeindeter Banden und zu Gefängnismeutereien. 2016 sassen in den Gefängnissen Brasiliens 726'712 Häftlinge ein – ungefähr doppelt so viele, wie es Haftplätze gab.