Vor einem möglichen Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler in den USA haben sich die Beteiligten auf einen Schlichtungsversuch geeinigt.
Hollywood Strikes
Tina Fey und Fred Armisen demonstrieren mit der Writers Guild of America in New York. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hollywood droht wegen eines Streiks von Schauspielerinnen und Schauspielern Stillstand.
  • Kurz vor Ablauf der gesteckten Deadline wurde sich jetzt ein Schlichter-Treffen abgemacht.
  • Die Schauspielenden verlangen unter anderem bessere Vergütung und KI-Regeln.

Auf einen entsprechenden Vorschlag des Verbands der TV- und Filmstudios AMPTP sei die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA eingegangen, hiess es in einer Mitteilung. Wenn bis zur bereits vorab gesetzten Deadline in der Nacht zum Donnerstag (23.59 Uhr in Los Angeles, 09.00 Uhr MESZ) keine Einigung gefunden werde, sei ein Streik aber nach wie vor angesetzt.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche.

Die Gewerkschaft SAG-AFTRA unter dem Vorsitz von Schauspielerin Fran Drescher («Die Nanny») hat mehr als 160 000 Mitglieder, darunter Schauspieler für Film und Fernsehen, Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren. Der Streik beträfe aber nur Schauspieler und Schauspielerinnen für Serien und Filme. Er wäre für sie alle bindend, sie dürften dann nicht vor der Kamera arbeiten.

Auch Drehbuchautoren streiken

An einer Urabstimmung am 7. Juni hatten rund 65'000 Mitglieder der Gewerkschaft teilgenommen, 97,9 Prozent sprachen sich für einen Streik aus. Zudem bekundeten Stars wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Ben Stiller und Pedro Pascal öffentlich ihre Solidarität.

Ein Streik wäre ein weiterer harter Schlag für die Unterhaltungsindustrie in den USA, wo bereits seit dem 2. Mai die Drehbuchautoren ihre Arbeit niedergelegt haben. Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden. Ausserdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.

Der Streik der Drehbuchautoren hat schon jetzt Auswirkungen für Zuschauer, so können beispielsweise viele Late-Night-Shows nicht mehr wie sonst ausgestrahlt werden. Nach Einschätzung von US-Medien könnten bei einem Doppelstreik kaum noch Filme und Serien gedreht werden.

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