Bei einer der seltenen Demonstrationen in Kuba sind am Freitag rund 200 Künstler für die Meinungsfreiheit in dem Karibikstaat auf die Strasse gegangen.
Demonstranten vor dem Kultusministerium
Demonstranten vor dem Kultusministerium - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Kuba haben 200 Personen eines Künstlerkollektivs für die Meinungsfreiheit demonstriert.
  • Sie fordern einen «Dialog» mit der Regierung und Infos über den Verbleib ihres Anführers.

Sie protestierten gegen eine Razzia in den Räumlichkeiten des Künstlerkollektivs San Isidro in Havanna am Donnerstagabend. Laut Behördenangaben wurden die 14 Mitglieder des Kollektivs aufgrund von Corona-Beschränkungen aus ihren Räumen verwiesen. Ein Künstler soll bei seiner Rückkehr aus Mexiko gegen Quarantänebestimmungen verstossen haben.

Die rund 200 Künstler versammelten sich am Freitag vor dem kubanischen Kultusministerium. Sie forderten einen «Dialog» mit der Regierung, die Freilassung des im November verhafteten Rappers Denis Solís sowie Informationen über den Verbleib des Anführers der Bewegung, Luis Manuel Otero Alcántara. Er soll sich nach der Räumung geweigert haben, nach Hause zu gehen und festgenommen worden sein.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die Freilassung Alcántaras und nannte ihn einen «Gefangenen aus Gewissensgründen, der nur wegen seiner bewusst vertretenen Überzeugungen festgenommen wurde».

Sicherheitskräfte und Polizisten überwachten den Protest aus der Ferne, griffen aber nicht ein. Demonstrationen in Kuba sind selten, da sie von der Regierung meist nicht genehmigt werden.

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