Ein weiterer Fall von Polizeigewalt überschattet die USA. Polizisten zogen einem Mann einen Plastiksack über den Kopf. Beim Vorfall im März stirbt der Mann.
Rochester Police Death
Dieses Foto einer Body-Cam eines Polizisten zeigt den Vorfall in Rochester USA. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im März kam es in Rochester zu einem tödlichen Polizeieinsatz.
  • Polizisten zogen dem Afroamerikaner Daniel Prude einen Plastiksack über den Kopf.
  • Der Mann wurde danach hirntot ins Spital eingeliefert.

Ein weiterer Fall von unverhältnismässiger Polizeigewalt erschüttern die USA. Der 41-jährige Daniel Prude wurde hirntot in ein Krankenhaus in Rochester im Bundesstaat New York eingeliefert. Dies nachdem er von mehreren Polizisten angehalten worden war.

Der Vorfall ereignete sich am 23. März 2020, wie US-Medien berichten. Sieben Beamte seinen inzwischen vom Dienst suspendiert worden. Das sagte die Bürgermeisterin der Stadt Rochester im Nordwesten des Bundesstaats am Donnerstag (Ortszeit).

Nach brutalem Polizeieinsatz Rochester
Ein Mahnmal steht in der Nähe des Ortes, an dem ein 41-jähriger Afroamerikaner nach einem Polizeieinsatz verstarb. Nach einem Zwischenfall bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat New York, nach dem der Mann gestorben war, sind sieben Beamte vom Dienst suspendiert worden. - dpa

Zum Fall gibt es ein Video, das zeigt, wie mehrere Polizisten einen 41-jährigen Mann, der durch die Strassen rennt, festnehmen. Er ist nackt und steht dem Anschein nach unter Drogeneinfluss. Sie ziehen ihm eine Art Kapuze über, die sie davor schützen soll, angespuckt zu werden. Dann drücken sie seinen Kopf auf den Asphalt.

Rochester Police Death
Die Polizisten drücken den Mann zu Boden. - Keystone

Eine Woche später stirbt Prude im Krankenhaus. Zahlreiche Menschen protestierten in Rochester und anderen Städten erneut gegen Polizeigewalt und Rassismus. Die Staatsanwältin des Bundesstaats New York, Letitia James, versprach eine «faire und unabhängige Untersuchung».

Nach brutalem Polizeieinsatz Rochester
Demonstranten versammeln sich an dem Ort, an dem ein 41-jähriger Afroamerikaner nach einem Polizeieinsatz verstarb. - dpa

Weiterer Fall: 18-Jähriger stirbt in Washington

Auch in der Hauptstadt Washington war es zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem ein Schwarzer von einem Polizeibeamten getötet wurde. Eine Streife war am Mittwoch alarmiert worden. Dies, um Berichte über eine bewaffnete Person zu prüfen, wie die Polizei mitteilte. Beim Eintreffen der Beamten seien zwei Personen zu Fuss geflohen.

Eine von ihnen habe dabei mit einer Pistole hantiert, weswegen ein Beamter einen Schuss auf sie gefeuert habe. Der 18-Jährige erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

polizei schiesserei
Auch zum Vorfall in Washington gibt es Aufnahmen einer Body-Cam. - Keystone

Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag auch das Video der Bodycam des Polizisten. Dies zeigt die Verfolgung und den Schuss auf den Verdächtigen. Die an dem Einsatz beteiligten Beamten wurden für die Dauer einer Untersuchung beurlaubt, hiess es.

In der kalifornischen Metropole Los Angeles wiederum hatte ein Beamter am Montag einen schwarzen Radfahrer erschossen. Dieser trug eine Pistole bei sich.

Neue Proteste seit Kenosha

Seit der Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd kommt es in den USA zu Protesten. Floyd kam bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis Ende Mai ums Leben. Dies hat in den USA zu einer heftigen Debatte um Rassismus und Polizeigewalt geführt.

kenosha
Protest in Kenosha. - AFP

Erst vor etwa zwei Wochen schoss die Polizei einem Schwarzen in der Stadt Kenosha mehrfach in den Rücken. Der Fall von Jacob Blake, der schwer verletzt überlebt hat, führte zu neuen Protesten.

Ad
Ad