Am Mittwoch sagte der US-Sonderermittler Robert Mueller in einer Anhörung aus. Die US-Medien werten den Event als Misserfolg für die Demokraten.
Robert Mueller
Robert Mueller (m.), Ex-Sonderermittler in der Russland-Affäre, kommt am 24.07.19 zu seiner Aussage im US-Kapitol in Washington. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Robert Mueller untersuchte die US-amerikanisch-russischen Beziehungen an den Wahlen 2016.
  • Seine Aussagen dazu hatten aber nicht den von den Demokraten gewünschten Effekt.

«Dies war ein Desaster für die Demokraten», verhöhnte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch die Anhörung von Sonderermittler Robert Mueller. Auch die meisten US-Medien schlagen sich auf Trumps Seite und sind von dem Event enttäuscht.

Für die «Washington Post» ist klar: Den Demokraten bleibt nun eine einzige Option, um die Präsidentschaft Trumps zu enden. Die Wahlen 2020, so die US-Zeitung. Laut der «Post» hätten die Demokraten Mueller als «potenzieller Retter» gesehen, doch diese Erwartung hat sich nach der Anhörung verflüchtigt.

Fokus der Demokraten müsse sich ändern

Dass es sich aber um ein «Desaster» handelt, glaubt man bei der «Post» nicht. Mögliche Impeachment-Pläne seien zwar mehrheitlich zerstreut, doch einige Details gab es für die Demokraten dennoch. Nun sei es aber an der Zeit, den Fokus von Robert Mueller abzuwenden.

Robert Mueller
Sonderermittler Robert Mueller bei der Anhörung. - Keystone

Die «New York Times» ist der Ansicht, dass Trump lieber sein Ego pflegen wolle, als die US-Demokratie zu beschützen. «Das bringt uns alle, Republikaner, Demokraten und Unabhängige in Gefahr», so die «Times». Dabei verweist man auf die nachgewiesenen Verbindungen von Personen aus dem Umfeld Trumps nach Russland.

Beim Online-Magazin «Politico» fallen die Worte klarer aus. «Mueller enttäuscht Trump-Kritiker erneut», titelt das Polit-Magazin. Im Grunde sei die Übung kein grosser Erfolg für die Demokraten gewesen, aber auch kein derart grosser Misserfolg.

Robert Mueller sollte seinen Bericht lesen

Bei der Zeitung «Boston Globe» schoss man sich auf Robert Mueller selbst ein. Während die anderen Medien meinen, dass der Sonderermittler nicht mehr so frisch wirke, wirft ihm die «Globe» Unwissen vor.

Ex-Sonderermittler Mueller US-Kongress
Robert Mueller (M), Ex-Sonderermittler in der Russland-Affäre, wird vor seiner Aussage vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses vereidigt. Mueller hat vor dem US-Kongress erneut betont, dass Präsident Trump durch seine Ermittlungen nicht entlastet wurde. - DPA

«Unglücklicherweise wirkte es so, als sei Mueller schockierend unwissend über seinen eigenen Bericht», so das Medium. Zu viele Details habe er nicht gewusst, zu hilflos habe der 74-Jährige gewirkt. Zudem hätte Mueller seine Untersuchung nicht genug verteidigt.

Im Grunde, so die Globe, hätte Muellers auftreten den Republikanern das Spiel erleichtert. Die Vorwürfe gegen Trump wie die mangelnde Integrität konnten nicht bekräftigt werden. Demnach hatte der US-Präsident durchaus recht mit seinem Urteil.

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