Präsident Trump plant Masseninternierung von Migranten in Guantánamo
Donald Trump will laut Berichten Tausende Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis in Guantánamo Bay festsetzen. Auch Europäer könnten betroffen sein.

Die US-Regierung plant, mindestens 9'000 Migranten ins Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu verlegen. Darunter sollen sich laut Regierungsdokumenten auch 800 Europäer befinden, wie «Tagesspiegel» berichtet.
Das Lager soll als Zwischenstation für Abschiebungen dienen. Trump kündigte bereits im Januar an, bis zu 30'000 Menschen in Guantánamo unterbringen zu wollen.
Auch Europäer betroffen
Die ersten Überstellungen könnten laut «Politico» und «Washington Post» noch diese Woche beginnen. Pentagon-Mitarbeiter äusserten laut «Tagesspiegel» Bedenken wegen des Klimas, fehlender Ressourcen und medizinischer Versorgung.

Laut einem Regierungsdokument sind unter den Betroffenen auch zwei Deutsche, ein Österreicher sowie Ukrainer, Rumänen und Russen. US-Diplomaten kritisieren die Pläne, da europäische Staaten abgeschobene Bürger meist kooperativ zurücknehmen, wie «Tagesspiegel» weiter berichtet.
Trump plant Ausbau von Guantánamo
Das Heimatschutzministerium will die Herkunftsländer offenbar nicht vorab informieren. Die Kapazitäten von Guantánamo sollen massiv ausgebaut werden.
Trump sprach von 30'000 Betten, doch laut einem US-Beamten sei dies derzeit nicht möglich, wie «Zeit Online» berichtet. Die Einrichtungen müssten deutlich aufgestockt werden.
Verschwendung von Geldern
Die Demokraten kritisieren das Vorhaben, berichtet «N-TV». US-Senator Gary Peters schrieb im Mai auf X, die US-Regierung gebe 100'000 Dollar pro Tag für jeden in Guantánamo inhaftierten Migranten aus.
Der Demokrat gab an: «Das ist ungeheuerlich für einen Präsidenten, der allen erzählt, er mache sich Sorgen um die Verschwendung.»
Die «Stuttgarter Nachrichten» erinnern daran, dass Trump bereits im Wahlkampf ankündigte, eine scharfe Migrationspolitik zu führen. Er wolle das grösste Abschiebeprogramm in der amerikanischen Geschichte starten.