Baltimore hat im Kampf gegen die Waffengewalt ihren Bürgern Gewehre und Pistolen abgekauft.
Polizeibeamte haben mit ihrem Auto eine Strassensperre errichtet. Im US-Bundesstaat Maryland in der Stadt Aberdeen, rund 50 Kilometer nordöstlich von Baltimore sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden.
Polizeibeamte haben mit ihrem Auto eine Strassensperre errichtet. Im US-Bundesstaat Maryland in der Stadt Aberdeen, rund 50 Kilometer nordöstlich von Baltimore sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Baltimore haben Beamte über 1860 Waffen eingekauft.
  • Über 300 Menschen pro Jahr sind in Baltimore durch Waffengewalt gestorben.

Die Polizei der von Gewalt geplagten US-Stadt Baltimore hat bei einer Aktion fast 2000 Waffen von Bewohnern aufgekauft – darunter einen Granatwerfer. Insgesamt sammelten die Beamten 1860 Waffen ein, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte.

Die Polizei hatte 100 Dollar pro Revolver, Pistole oder Gewehr, 200 Dollar für halbautomatische Gewehre und 500 Dollar für vollautomatische Gewehre geboten. Ausserdem wurde Anonymität zugesichert.

Mit der dreitägigen Aktion wollte die Polizei die Zahl der im Umlauf befindlichen illegalen Waffen reduzieren – und so die Gewaltkriminalität eindämmen. In der 600'000-Einwohner-Stadt an der US-Ostküste wurden vier Jahre in Folge mehr als 300 Menschen ermordet. Für den Waffenrückkauf stellte die Stadt 250'000 Dollar bereit.

Die Aktion ist allerdings umstritten. Die Zeitung «Baltimore Sun» bezeichnete sie in einem Kommentar als «grosse Verschwendung von Zeit, Geld und Ressourcen». Kriminelle würden ihre Waffen auf diese Weise nicht abgeben. Polizeichef Gary Guttle argumentierte in der Zeitung dagegen, wenn Waffen «nicht existieren, nicht zu Hause sind, können sie nicht verwendet und nicht gestohlen werden».

In den USA garantiert der zweite Verfassungszusatz das Recht auf privaten Waffenbesitz. In rund jedem dritten Haushalt gibt es eine Schusswaffe. Durch Schusswaffen starben in den USA im vergangenen Jahr fast 40'000 Menschen. Die Zahl umfasst auch Suizide.

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