Die Oscar-Veranstalter reagieren auf das gesunkene Interesse an der Show. Es wird eine neue Kategorie eingeführt. Zudem soll die Gala kürzer werden.

Die Oscars werden reformiert: Die Show mit den begehrtesten Filmpreisen der Welt wird deutlich verkürzt. Zugleich wird eine neue Preiskategorie für beim Kinopublikum besonders populäre Filme eingeführt, wie die US-Filmakademie am Mittwoch mitteilte. Mit den Veränderungen reagiert sie offenkundig auf das in den vergangenen Jahren deutlich gesunkene Interesse der Fernsehzuschauer an der Oscar-Gala.

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Jimmy Kimmel hostete die Oscars 2018. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Oscar-Show soll künftig in kürzerer Zeit durchgeführt werden.
  • Die Veranstalter kämpfen gegen das schwindende Interesse an der Hollywood-Gala.
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Akademiepräsident John Bailey und Generalsekretärin Dawn Hudson schrieben in einer E-Mail an die Mitglieder, dass die Show künftig nur noch drei Stunden dauern solle. Die 90. Oscar-Verleihung am vergangenen 4. März hatte drei Stunden und 54 Minuten gedauert – und damit fast die bisherige Rekordlänge erreicht, die 2002 mit vier Stunden und 20 Minuten erzielt wurde.

Die Länge der Gala in Hollywood bedeutet, dass die in den östlichen Landesteilen der USA lebenden Fernsehzuschauer wegen des Zeitunterschieds die Verleihung der wichtigsten Preise erst sehr spät am Abend zu sehen bekommt. Die Verkürzung will die Akademie erreichen, ohne Preise zu streichen. Manche Auszeichnungen sollen künftig während der Werbepausen verliehen werden. Später während der Übertragung soll ein kurzer Zusammenschnitt dieser Ehrungen gezeigt werden.

Neu 25 Oscars jährlich

Auch will die häufig des Snobismus gescholtene Akademie mit der neuen Preiskategorie der «Herausragenden Leistung im populären Film» den Massengeschmack stärker berücksichtigen. Die Kriterien für diese Auszeichnungen wurden aber noch nicht festgelegt.

Den Hauptpreis für den «Besten Film» verleiht die Akademie seit Jahren regelmässig an Werke, die beim breiten Publikum eher bescheidenen Erfolg haben. Sie stellte aber klar, dass nach der Reform die doppelte Auszeichnung eines Films mit den Preisen sowohl für den besten populären Film als auch für den besten Film des Jahres möglich ist. Mit der neuen Kategorie werden künftig insgesamt 25 Oscars pro Jahr verliehen.

Preise während Werbepause

Ab 2020 früher im Jahr

Als dritte grosse Neuerung gaben Bailey und Hudson bekannt, dass der Termin der Gala ab übernächstem Jahr vorverlegt werden soll. Bislang finden die Preisverleihungen Ende Februar oder Anfang März statt, für 2020 wurde der Termin auf den 7. Februar festgesetzt.

Auf diese Weise soll der zeitliche Abstand zu den vorherigen anderen Filmpreisverleihungen in den USA verkürzt werden. Besonders die rund zweimonatige Pause zwischen den Golden Globes und den Oscars wird häufig als unnötige Verlängerung der Preisverleihungs-Saison kritisiert.

Die Einschaltquote bei den Oscars war bei der jüngsten Gala vor fünf Monaten auf einen Tiefststand gesunken. Nur 26,5 Millionen Zuschauer sahen die Show im US-Sender ABC. Das waren 20 Prozent weniger als 2017.

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