Oppositionsführer Juan Guaidó in Venezuela körperlich angegriffen
Beschimpfungen, Schubsen und fliegende Gegenstände: Juan Guaidó, der selbst ernannte venezolanische Übergangspräsident, wurde angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Juan Guaidó wurde von einer Menschenmenge beschimpft und mit Gegenständen beworfen.
- Der venezolanische Oppositionsführer war bei einem Ortstermin in San Carlos.
- Es habe sich um einen Überfall durch Vertreter der Regierung von Maduro gehandelt.
Der venezolanische Oppositionsführer und selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó ist bei einem Ortstermin von einer aggressiven Menschenmenge körperlich angegriffen worden.
A empujones y sillazos sacaron a Juan Guaidó de un restaurante en Cojedes
— Juan Becerra Acosta (@juanbaaq) June 11, 2022
pic.twitter.com/OqINI1dpAs
In Videos auf «El Nacional» ist zu sehen, wie er in San Carlos beschimpft, geschubst und beworfen wird. Auf einem Foto ist er mit zerrissenem Hemd zu sehen. Unklar war zunächst, ob der 38-Jährige verletzt wurde.
Überfall von Maduro-Anhängern geplant?
Es habe sich um einen bewaffneten Überfall durch Vertreter der Regierung von Präsident Nicolás Maduro gehandelt. Dies schrieb der Oppositionspolitiker Freddy Guevara auf Twitter.
Eine frühere Abgeordnete der sozialistischen Regierungspartei PSUV sei unter den Rädelsführern gewesen. Guaidó habe anschliessend seine Tour durch den Bundesstaat in Begleitung anderer Oppositionspolitiker fortgesetzt und mit Bürgern vor Ort gesprochen.
«Wir sind zutiefst besorgt über den unprovozierten Angriff auf Präsident Guaidó und seine Kollegen.» Dies erklärte Brian Nichols, der im US-Aussenministerium für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre zuständig ist. «Bei diesem ungeheuerlichen Angriff wurden Leben riskiert.»
Guaidó kann sich in Venezuela nicht durchsetzen
Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten des südamerikanischen Landes erklärt und versucht seitdem, Maduro aus dem Amt zu drängen. Zwar erhielt er zunächst viel Unterstützung aus dem westlichen Ausland, in Venezuela selbst konnte er sich aber nie durchsetzen. Zuletzt verlor er auch in seiner Heimat deutlich an Rückhalt.
Die USA erkennen Guaidó weiterhin als demokratisch gewählten Präsidenten der Nationalversammlung und Übergangsstaatschef an. Dies bekräftige das Weisse Haus erst am Mittwoch nach einem Telefonat zwischen ihm und US-Präsident Joe Biden.
