Seit 20 Jahren machte die russische Spionage-Software «Snake» Probleme. Nun konnten US-Amerikaner sie endlich eliminieren.
Spionage-Software Russland
Die Spionage-Software «Snake» stellte jahrzehntelang ein Problem dar. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Spionagesoftware «Snake» wurde in internationaler Zusammenarbeit eliminiert.
  • Die USA war federführend bei der Operation unter dem Codenamen «Medusa».
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Das US-Justizministerium hat nach eigenen Angaben eine russische Cyberspionage-Operation zerschlagen. Über Jahre hinweg wurden dadurch sensible Daten von Computern in den USA und anderen Nato-Staaten gestohlen. Die Hacker benutzten dafür verschiedene Versionen des berüchtigten «Snake»-Schadprogramms.

Dieses schreiben die Ermittler einer «Turla» genannten Einheit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zu. Über einen Zeitraum von 20 Jahren seien so Hunderte Computersysteme in mindestens 50 Ländern angegriffen worden. Das berichtet am Dienstag (Ortszeit) das Ministerium in einer Mitteilung.

Operation «Medusa» ist geglückt

An der Gegenoperation nahmen die US-Bundespolizei FBI, die US-Staatsanwaltschaft und mehrere ausländische Regierungen teil. Sie trägt den Codenamen «Medusa» und es sei dem Team gelungen, die in Computer-Netzwerke eingeschleuste Software zu neutralisieren.

Dazu sei ein vom FBI entwickeltes Programm («Perseus») eingesetzt worden. Dieses habe die «Snake»-Schadsoftware veranlasst, sich selbst zu überschreiben und somit zu deaktivieren.

Snake russische Spionagesoftware
Generalstaatsanwalt Matthew Olsen - Keystone

Zwanzig Jahre habe sich das FSB auf die «Snake»-Schadsoftware verlassen, um Cyberspionage gegen die USA und unsere Verbündeten zu betreiben. «Damit ist heute Schluss», sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Matthew Olsen, Leiter der Abteilung für Nationale Sicherheit im Justizministerium.

Das russische Regime versuche, die Sicherheit der USA und ihrer Verbündeten zu untergraben. «Wir werden weiter unsere kollektive Verteidigung gegen die destabilisierenden Bemühungen [...] verstärken», erklärte Justizminister Merrick Garland.

20-Jahre-langer Kampf gegen russische Schadsoftware

US-Behörden ermittelten bereits seit fast 20 Jahren gegen die «Snake»-Software und verwandte Programme, hiess es in der Mitteilung weiter. Die US-Regierung habe FSB-Offiziere der Einheit «Turla» in Russland beobachtet. Die Einheit habe das Schadprogramm immer wieder erneuert und überarbeitet, um sicherzustellen, dass es ihre ausgefeilteste Hacker-Software bleibe.

Für die Opfer der Angriffe ausserhalb der USA arbeite das FBI mit den örtlichen Behörden zusammen. Dadurch will man sie über «Snake»-Infektionen in ihren Ländern informieren.

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