Ölpest in Kalifornien: Riss in Pipeline entdeckt
An der Küste von Kalifornien herrscht eine Ölpest. Der Grund dafür war bisher unbekannt, Taucher entdeckten jetzt aber ein Riss in einer Pipeline.

Das Wichtigste in Kürze
- An den Stränden Kaliforniens gibt es eine Ölpest.
- Taucher haben den Grund für die Krise gefunden: Eine Öl-Pipeline im Meer hat ein Leck.
- Der Grund für das Leck wird nun ermittelt.
Die Quelle der Ölpest in Kalifornien scheint gefunden. Taucher haben in einer Pipeline am Meeresgrund vor der südlichen Küste des US-Bundesstaates einen gut 30 Zentimeter langen Riss entdeckt.
Zudem sei ein rund 1,2 Kilometer langes Teilstück der insgesamt etwa 28 Kilometer langen, betonummantelten Rohrleitung verbogen. Das teilte die US-Küstenwache am Dienstag (Ortszeit) mit.
Das ausgelaufene Öl bedroht die Tierwelt Kaliforniens und verschmutzt beliebte Strände. Umweltschützer berichteten bereits von ölverschmierten toten Vögeln und Fischen entlang der Küste.
Ursache für Leck nur vermutet
Über die Frage, wie es zu dem Schaden an der Pipeline kommen konnte, wird gerätselt. Sie könnte vom Anker eines Schiffs getroffen worden sein. Das schrieb eine zuständige Abteilung des US-Verkehrsministeriums auf Basis vorläufiger Bericht.
US-Medien zufolge gab es zunächst keine Bestätigung dafür, dass ein Schiff sich zum fraglichen Zeitpunkt über der Pipeline befunden habe. Um Pipelines, Telefon- und Stromleitungen sowie Internetkabel am Meeresgrund zu schützen, gebe es Vorgaben, wo Schiffe ihre Anker auswerfen dürfen.

Der Chef der Betreiberfirma, Martyn Willsher, sprach am Dienstag von einem ungewöhnlichen Ereignis. Die Pipeline weise eine Biegung «wie ein Halbkreis» auf. An der weitesten Stelle sei sie rund 32 Meter von ihrem Ursprungsort entfernt.
Die Ursache werde untersucht. Die defekte Rohrleitung ist laut US-Medien gut 40 Jahre alt und befindet sich etwa 30 Meter unter Wasser. Sie ist mit einer Förderplattform verbunden. Als Vorsichtsmassnahme hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben den Betrieb vorübergehend eingestellt.
Notstand im Bezirk Orange County
Das Öl war am Wochenende aus der leckgeschlagenen Pipeline vor der Küste von Huntington Beach südlich von Los Angeles ausgetreten. Die Menge des ausgelaufenen Öls wird inzwischen auf rund 550 000 Liter geschätzt. Bislang konnten nach Angaben der Stadt rund 21 800 Liter davon aus dem Wasser geborgen werden. Zudem konnten Barrieren auf einer Länge von etwa 3,5 Kilometer errichtet werden.
Mehrere Flugzeuge, Boote und rund 320 Helfer seien im Einsatz gegen den Ölteppich. In den kommenden Tagen könnte sich die Zahl der Helfer gar auf 1500 erhöhen.

Gouverneur Gavin Newsom hatte für den betroffenen Bezirk Orange County den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise will er ermöglichen, dass mehr Personal und Mittel bereitstehen. Entlang der Küste südlich von Los Angeles sind aufgrund der Umweltkatastrophe zahlreiche Strände geschlossen. Darunter sind die beliebten Badeorte Huntington Beach und Laguna Beach.