Öffentlicher US-Rundfunk klagt gegen Trump-Anordnung
NPR klagt gegen Trumps Anordnung, staatliche Unterstützung zu streichen.

Der öffentliche US-Rundfunksender National Public Radio (NPR) geht juristisch gegen die von Präsident Donald Trump angeordnete Streichung der staatlichen Unterstützung vor. Trumps Dekret verletze den ausdrücklichen Willen des Kongresses und die grundlegenden verfassungsrechtlichen Grundsätze der Rede- und Pressefreiheit, heisst es in der Klage.
Die Anordnung bedrohe den öffentlichen Rundfunk, «auf den sich Millionen Amerikaner im ganzen Land verlassen, wenn es um wichtige Nachrichten und Informationen geht».
Trump hatte Anfang des Monats veranlasst, NPR und Public Broadcasting Service (PBS) die finanziellen Mittel zu streichen. In einer entsprechenden Anordnung des Weissen Hauses hiess es, die Subventionierung parteiischer Medien durch den Steuerzahler werde beendet. Trump schimpft regelmässig gegen Medien, verunglimpft Journalistinnen und Journalisten und geht auch juristisch gegen Berichterstattung vor.
NPR: Keine Befugnis für Trump
Patricia Harrison, die Präsidentin der Behörde Corporation for Public Broadcasting (CPB), die für die Verteilung staatlicher Mediengelder zuständig ist, wies Trumps Anordnung zur Streichung der Mittel damals entschieden zurück: CPB sei keine Bundesbehörde, die der Autorität des Präsidenten unterliege, schrieb sie in einer Stellungnahme. Auch NPR argumentiert in seiner Klage, dass die Befugnis zur Streichung der finanziellen Unterstützung beim Kongress liege.
Für das laufende Steuerjahr bekam CPB vom US-Kongress mehr als 500 Millionen US-Dollar (etwa 440 Millionen Euro) bewilligt. Eigenen Angaben zufolge erhält NPR etwa ein Prozent seiner Mittel direkt von der Regierung und einen etwas höheren Betrag indirekt; die 246 Mitgliedsinstitutionen von NPR, die mehr als 1.300 Sender betreiben, bekommen demnach durchschnittlich acht bis zehn Prozent ihrer Mittel vom CPB.