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Obama wirft Trump-Regierung gefährliche «Cancel Culture» vor

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USA,

Barack Obama wirft Donald Trump vor, Medienunternehmen unter Druck zu setzen und die Meinungsfreiheit einzuschränken.

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Barack Obama kritisiert Trumps Regierung. (Archvibild) - keystone

Der frühere US-Präsident Barack Obama übt nach der vorläufigen Absetzung der Talkshow von Jimmy Kimmel scharfe Kritik an der Regierung von Donald Trump. Diese habe «Cancel Culture» auf eine «neue und gefährliche Ebene» gehoben, nachdem sie sich selbst lange darüber beschwert habe, schrieb der Demokrat auf der Plattform X.

Er warf seinem republikanischen Nachfolger vor, Medienunternehmen mit regulatorischen Drohungen unter Druck zu setzen, «wenn diese nicht missliebige Reporter und Kommentatoren mundtot machen oder entlassen».

Obama verwies dabei auf einen Meinungsbeitrag des US-Journalisten Zack Beauchamp. Dieser schrieb, die Trump-Regierung instrumentalisiere die Aufsichtsbefugnisse von Bundesbehörden, um unliebsame Stimmen zu bestrafen.

Kimmel-Show aus Programm genommen

Der Fall Kimmel sei eine Eskalation vorheriger Massnahmen und zeige, «wie weit die Vereinigten Staaten auf dem Weg in den Autoritarismus in nur acht Monaten gekommen sind».

Der Sender ABC hatte Kimmels Show nach dessen umstrittenen Äusserungen zum Tod des rechten Aktivisten Charlie Kirk «auf unbestimmte Zeit» aus dem Programm genommen.

Trump begrüsste die Entscheidung und forderte auch weitere Sendungen ihm unliebsamer Moderatoren abzusetzen. Zuvor hatte das Medienunternehmen Nexstar, das mit Dutzenden Lokalsendern Inhalte von ABC ausstrahlt, erklärt, Kimmels Show nicht länger senden zu wollen.

Medienunternehmen unter Druck

Sinclair – ein weiterer Betreiber von Lokalsendern – zog nach. Am Freitag soll auf Kimmels Sendeplatz ein Gedenken an Kirk laufen. Zudem forderte Sinclair von dem Moderator unter anderem eine Entschuldigung bei Kirks Familie sowie eine Spende an Kirks Organisation Turning Point USA.

Brisant ist, dass Nexstar derzeit weitere Lokalsender übernehmen will und dafür die Zustimmung der Aufsichtsbehörde FCC benötigt. Diese hat in den USA weitläufige Befugnisse, was etwa Sendelizenzen angeht – darf allerdings keine inhaltliche Zensur betreiben.

FCC-Chef im Kreuzfeuer der Kritik

Auch Sinclair ist auf das Wohlwollen der Behörde angewiesen. Kritiker werfen FCC-Chef Brendan Carr vor, Druck auf die Unternehmen ausgeübt zu haben und fordern seine Absetzung. Carr hatte in einem rechten Podcast erklärt, die Unternehmen müssten mit Blick auf Kimmel handeln – andernfalls gebe es «zusätzliche Arbeit für die FCC». «Wir können das auf die einfache oder die harte Tour machen», sagte er.

In den USA ist ein heftiger Streit darüber entbrannt, wie über den Tod Kirks gesprochen werden darf. Der 31-Jährige war vergangene Woche im Bundesstaat Utah erschossen worden; viele seiner extrem konservativen Positionen werten Kritiker als rassistisch und sexistisch.

Die Trump-Regierung hat angekündigt, gegen Kommentatoren vorzugehen, die sich ihrer Ansicht nach nicht angemessen äussern. Beobachter warnen, dass dies zu erheblichen Einschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit führen könnte.

Kommentare

User #3496 (nicht angemeldet)

Auch er sollte mal einfach still sein, mit seiner Vergangenheit.

User #3653 (nicht angemeldet)

... ich denke da hat er nicht unrecht, und wie die Historie zeigt, wer die Medien hat, hat die Macht. Ich frag mich was in diesen Köpfen vorgeht wenn sie sehen das Trump in einer Legislatur eine der ältesten Demokratien der Welt an die Wand fährt, und das kam mit Ansage.

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