Es ist selten, dass ein ganzes Team professioneller Hacker auftaucht. Nun aber gelang es Experten eine bisher unbekannte Gruppe zu entdecken. Sie spioniert Regierungen in Lateinamerika und Südostasien aus, geht sehr gezielt vor - und blieb lange unter dem Radar.
Ein asiatisches Ursprungsland sei aus seiner Sicht am wahrscheinlichsten, aber auch da passe nicht alles.
Ein asiatisches Ursprungsland sei aus seiner Sicht am wahrscheinlichsten, aber auch da passe nicht alles. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Experten eines US-amerikanischen Softwarehaus sind auf eine neuartige Hackergruppe gestossen.
  • Die Spionage konzentrierte sich insbesondere auf politische Abkommen in Ozeanien.

IT-Sicherheitsforscher haben eine bisher nicht bekannte Hackergruppe entdeckt, die gezielt Regierungsbehörden und Diplomaten in Südamerika und Südostasien ausspäht. «Es geht hier um klassische Spionage im politischen Sinn», sagte Candid Wüest von der Firma Symantec der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Daher sei davon auszugehen, dass staatliche Stellen dahintersteckten.

Betroffen sind laut Symantec Argentinien, Brasilien, Ecuador, Peru - aber auch Malaysia und Brunei. Bislang sei man noch zu keinen schlüssigen Erkenntnissen über die Herkunft der auf den Namen «Sowbug» getauften Hackergruppe gekommen. Es handele sich aber auf jeden Fall um jemanden, der sich für politische Abkommen in Ozeanien interessiere.

Unbekannte Schadsoftware

Die «Sowbug»-Hacker seien zwar gut, aber ihre Attacken nicht so ausgeklügelt wie man es von mutmasslichen staatlichen Hackern etwa aus den USA oder Russland kenne. Symantec staune allerdings über die verwendete Schadsoftware, die sie nie zuvor gesehen habe.

Symantec, das rund 100 Hackergruppen weltweit beobachte, sei selbst überrascht davon gewesen, auf eine bisher unbekannte Organisation zu stossen. Das sei «nicht alltäglich» - zeige aber, dass immer mehr Länder auf diesem Gebiet aktiv würden.

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