Nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Parlamentssitzes hat der Kongress den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl endgültig bestätigt.
Kongress bestätigt Bidens Sieg bei Präsidentschaftswahl offiziell
Der designierte Präsident Joe Biden spricht im The Queen Theater in Wilmington. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden wurde vom US-Kongress als nächster US-Präsident bestätigt.
  • Zuvor stürmten hunderte Demonstranten das Kapitol.

Der amtierende US-Vizepräsident Mike Pence gab das offizielle Endresultat in einer gemeinsamen Sitzung beider Kongresskammern bekannt. Zuvor hatte der Kongress seine Beratungen für mehrere Stunden unterbrechen müssen, weil aufgebrachte Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump in das Kapitol eingedrungen waren.

joe biden mike pence
Mike Pence bestätigt Joe Biden als US-Präsidenten - keystone

Im formalen Nach-Wahl-Prozedere der USA ist vorgeschrieben, dass die Ergebnisse aus den einzelnen Bundesstaaten im Kongress zertifiziert werden. Erst dann ist amtlich, wer die Wahl gewonnen hat. Es ist der Endpunkt eines langen formalen Aktes vor der Vereidigung eines neuen Präsidenten. Üblicherweise ist dies eine schnelle formelle Prozedur.

Trump weigert sich, Niederlage einzugestehen

In diesem Jahr ist es jedoch der dramatische Schlusspunkt eines beispiellosen Feldzugs von Amtsinhaber Trump gegen den Wahlausgang. Der Republikaner hatte die Wahl Anfang November mit deutlichem Abstand gegen seinen demokratischen Herausforderer Biden verloren.

Trump weigert sich aber, seine Niederlage einzugestehen. Trump behauptet, er sei durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden. Weder er noch seine Anwälte legten aber stichhaltige Beweise dafür vor. Dutzende Klagen des Trump-Lagers wurden bislang von Gerichten abgeschmettert, auch vom Obersten US-Gericht.

Trumps Steuerunterlagen
Ex-Präsident Donald Trump geht gerichtlich gegen die New Yorker Generalstaatsanwältin vor. - Keystone

Die Wahlleute aus den Bundesstaaten haben Bidens klaren Sieg bestätigt. Der Demokrat kam auf 306 der 538 Stimmen – 36 mehr als erforderlich. Für Trump stimmten 232 Wahlleute. Diese Zahlen wurden nun auch im Kongress förmlich bestätigt.

Trump hatte über Wochen diesen Tag der Kongresssitzung - ohne jegliche Grundlage - als letzte Möglichkeit dargestellt, den Wahlausgang noch umzustürzen. Angetrieben durch seine Betrugsbehauptungen legten Republikaner zwar Einsprüche gegen die Wahlergebnisse aus den Bundesstaaten Arizona und Pennsylvania ein.

Sie erzwangen so, dass sich das Repräsentantenhaus und der Senat beide Male zu getrennten Sitzungen zurückziehen mussten, um die Einwände zu debattieren. Die Aktion hatte jedoch von Anfang an keine Aussicht auf Erfolg. Die Kongresskammern wiesen beide Einsprüche ab.

Vereidigung am 20. Januar

Ursprünglich hatten Trump-getreue Republikaner auch die Resultate aus anderen Bundesstaaten anfechten wollen. Angesichts der schweren Randale am Kapitol zogen mehrere Senatoren ihre Unterstützung für die - parteiintern sehr umstrittene - Störaktion jedoch zurück.

Tausende Trump-Anhänger waren am Mittwoch in die US-Hauptstadt geströmt, um gegen die Zertifizierung des Wahlausgangs zu protestieren. Nach einer einheizenden Rede des abgewählten Präsidenten marschierten Trump-Unterstützer vor dem Kapitol auf, um gegen die Zertifizierung der Präsidentschaftswahlergebnisse zu protestieren.

Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt - dabei waren auch verschiedene rechtsextreme Gruppen mit dabei.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt - die Abgeordneten mussten in Sicherheit gebracht werden.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt. Dieser Angriff auf die US-Demokratie hat zum zweiten Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump geführt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Kapitol Sturm
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.
Donald Trump
Donald Trump bei seiner Rede am 6. Januar. Die Demokraten machen den US-Präsidenten für den Sturm aufs Kapitol verantwortlich.
Donald Trump
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol gestürmt.

Randalierer stürmten das Kongressgebäude. Die beiden Kongresskammern mussten ihre Sitzungen abrupt unterbrechen, Parlamentssäle wurden geräumt, Abgeordnete und Senatoren in Sicherheit gebracht. Erst nach mehreren Stunden brachten Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle, woraufhin der Kongress seine Arbeit demonstrativ wieder aufnahm.

Biden soll am 20. Januar vereidigt werden.

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