Nach Trumps Visa-Dekret: US-Firmen rufen Mitarbeiter zurück
Nach Änderung der Visaregeln rufen US-Firmen ausländische Beschäftigte dazu auf, das Land nicht zu verlassen. Wer im Ausland sei, solle schnell zurückkommen.

Nach der neuen Visa-Order der US-Regierung rufen grosse Unternehmen laut einem Bericht ihre ausländischen Mitarbeiter dringend dazu auf, in den USA zu bleiben. Angestellte mit einem sogenannten H1B-Visum, die gerade ausser Landes seien, sollten innerhalb von 24 Stunden in die USA zurückkehren.
Wer es absehbar nicht innerhalb der Frist zurück in die USA schaffe, solle erst einmal gar nicht einreisen. Dem Bericht zufolge befürchteten die Unternehmen, dass eine Anstellung der ausländischen Mitarbeiter künftig sehr viel teurer beziehungsweise unmöglich werden könnte.
Am Freitag hatte Präsident Donald Trump überraschend angeordnet, dass für diese oft als Arbeitsvisum genutzte H1B-Kategorie künftig eine Gebühr von 100'000 Dollar (rund 80'000 Franken) pro Jahr anfallen soll.
Zehntausende Beschäftigte betroffen
Das H1B-Visum nutzen vor allem grosse internationale tätige US-Firmen, um qualifizierte Beschäftigte aus dem Ausland anzustellen. Ein grosser Teil kommt etwa aus Indien.
Von der «New York Times» zitierten Regierungsdaten zufolge arbeiteten im Juni allein bei Amazon mehr als 10'000 Menschen auf einem H1B-Visum in den USA. Etwa halb so viele waren es demnach bei den Konzernen Microsoft und Meta.
Mit der angekündigten Änderung soll es sich laut US-Handelsminister Howard Lutnick für US-Unternehmen nicht mehr rechnen, unerfahrene Mitarbeiter ins Land zu holen und auszubilden. Die Firmen müssten abwägen, ob ein Jobkandidat wertvoll genug sei, um für ihn zusätzlich 100'000 Dollar an die Regierung zu zahlen.