In zwei Wochen steht in Buenos Aires der G20-Gipfel an. Laut der Sicherheitsministerin sollen einfach alle «Porteños» verreisen.
Soldaten stehen in Buenos Aires Wache.
Für den G20-Gipfel in Argentinien werden 20'000 Einsatzkräfte eingesetzt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Einwohner Buenos Aires' wird empfohlen, während des G20-Gipfels wegzugehen.
  • Die Sicherheitslage wird kompliziert.

Angesichts extremer Sicherheitsmassnahmen während des bevorstehenden G20-Gipfels in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires hat Sicherheitsministerin Patricia Bullrich den Einwohnern geraten, besser die Stadt zu verlassen. «Unsere Empfehlung ist, dass sie das lange Wochenende nutzen, um wegzufahren, die Lage in Buenos Aires wird sehr kompliziert sein», sagte sie heute Freitag dem Fernsehsender «América 24».

Der Freitag übernächster Woche, an dem das zweitägige Gipfeltreffen beginnt, ist in Buenos Aires bereits zu einem Feiertag erklärt worden. Allerdings wäre ein massives Verkehrschaos zu erwarten, wenn wirklich ein erheblicher Teil der etwa drei Millionen Einwohner des Hauptstadtbezirks versuchen sollte, die Stadt zu verlassen. Im Grossraum Buenos Aires leben sogar etwa 15 Millionen Menschen.

«Viele gesperrte Zonen»

Bullrich warnte die Bürger: «Es wird viele gesperrte Zonen geben, die Sicherheitsmassnahmen werden sehr stark sein.» Rund 20'000 Sicherheitskräfte sollen bei dem Gipfel der grossen Industrie- und Schwellenländer im Einsatz sein. Während des Gipfeltreffens wird ein Flugverbot über Buenos Aires und dem Umland mit einem Radius von bis zu 460 Kilometern gelten.

Argentinische und internationale Nichtregierungsorganisationen riefen für den ersten Tag Gipfeltreffens zu einer Grosskundgebung gegen die «Elendspolitik des G20 und des Internationalen Währungsfonds» auf. Die Protestaktionen werden nicht nur in Buenos Aires sondern auch in anderen Städten weltweit stattfinden, sagte Beverly Keene von Jubilee South, einer Plattform linker Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker. Beteiligt sind auch Umweltschützer, Menschrechtler und Gewerkschafter.

Am Donnerstag waren in Buenos Aires zwei Sprengstoffanschläge fehlgeschlagen, die die Behörden anarchistischen G20-Gegnern zuschreiben. Drei Verdächtige wurden festgenommen.

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