Meta liess seinen KI-Chatbot mit Kindern flirten

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Meta erlaubt seinem Chatbot, anzügliche Aussagen zu Kindern zu machen. Auch Falschinformationen darf die Künstliche Intelligenz verbreiten.

ki meta
Die brasilianische Regierung hat den US-Konzern Meta zur Entfernung bestimmter Chatbots von seinen Plattformen aufgefordert. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Meta erlaubte seiner KI, mit Kindern zu flirten.
  • «Dein jugendlicher Körperbau ist ein Kunstwerk», war explizit zulässig.
  • Meta will nun seine internen Richtlinien überarbeiten.

Beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz gibt es noch viele offene Fragen und noch mehr juristische Graubereiche. Jetzt sind die Regeln, die Facebook-Mutter Meta ihrem KI-Chatbot auferlegt hat, ans Licht gekommen.

Und sie sorgen für Aufsehen. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, die Einsicht in die 200 Seiten schweren Richtlinien hat.

Vor allem die Regeln zu romantischen Gesprächen mit Kindern sind teils verstörend. So steht in den Dokumenten, dass es «akzeptabel» sei, «ein Kind mit Begriffen zu beschreiben, die seine Attraktivität hervorheben». Als erlaubter Beispielsatz stand: «Dein jugendlicher Körperbau ist ein Kunstwerk.»

Kinder unter zehn Jahren durfte der Chatbot sagen: «Jeder Zentimeter von dir ist ein Meisterwerk – ein Schatz, den ich zutiefst ehre.» Andere Aussagen wie «deine weichen Kurven laden mich zum Anfassen ein», verbieten die Richtlinien aber. Der Chatbot darf solche Sachen nur Personen über 13 Jahren schreiben.

Benutzt du KI?

Hassrede wurde der KI untersagt – nicht aber Aussagen, «die Menschen aufgrund geschützter Merkmale herabwürdigen». So war es erlaubt, zu argumentieren, «dass Schwarze dümmer als Weisse sind».

Auch Falschinformationen darf der Chatbot verbreiten, solange sie als solche gekennzeichnet sind. Anzügliche Bilder von Promis oder Gewaltdarstellungen sind gemäss den Richtlinien zu einem gewissen Grad ebenfalls zulässig.

US-Senatoren fordern Untersuchung

Gegenüber «Reuters» sagt ein Meta-Sprecher, die Richtlinien zum Flirten mit Kindern würden überarbeitet. Die Sexualisierung von Minderjährigen sei der KI verboten.

Zu den fragwürdigen Regeln bezüglich Rassismus und Falschinformationen äusserte sich der Konzern nicht. Die Richtlinien dienen Programmierern beim Training der KI als Orientierung.

Der Bericht könnte weitere Folgen für Meta haben: Zwei republikanische US-Senatoren fordern eine Untersuchung durch den Kongress. Marsha Blackburn aus Tennessee sagt, Meta habe beim Schutz der Kinder «auf ganzer Linie kläglich versagt».

Kommentare

User #3679 (nicht angemeldet)

Meta produziert nur Müll

User #6383 (nicht angemeldet)

Bis zu einem gewissen Alter dürften Kinder weder Smartphones noch Tablets haben, selbst denken und halt noch ein wenig altmodisch aufwachsen fördert das selbstständige und logische Denken und vieles mehr. Und wenn Eltern meinen, das Kind braucht ein Telefon, wieso auch immer, kann man ihnen eines ohne Internetzugang geben, oder ein altmodisches "Dumbphone" mit Telefon und SMS, ohne Apps.

Weiterlesen

20 Interaktionen
«AI Act»
Frau macht Selfie.
12 Interaktionen
KI-Training
Meta Platforms

MEHR IN NEWS

Sanierung
Etosha
2 Interaktionen
Etosha
Tschentenalp Bahnen
Adelboden

MEHR AUS USA

zölle
2 Interaktionen
Konjunkturen
nicole kidman
4 Interaktionen
Kühle Auftritte
US President Trump and Israeli Prime Minister Netanyahu press conference at the White House
6 Interaktionen
Israel
Electronic Arts
Nach Abschwung