Magier Jan Rouven wegen Kinderpornos zu 20 Jahren Haft verurteilt
Ein Gericht in Las Vegas (USA) verurteilte den deutschen Magier Jan Rouven wegen Kinderpornographie zu 20 Jahren Haft.

Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Magier Jan Rouven muss wegen Kinderpornos 20 Jahre in Haft.
- Das US-Gericht verhängte zudem eine Geldstrafe in Höhe von rund 500'000 Franken.
Auf der Bühne in Las Vegas trumpfte Jan Rouven (41) einst als «Der Mann mit den sieben Leben» auf. Doch keiner seiner spektakulären Tricks kann dem deutschen Magier jetzt noch helfen.
Der Illusionist aus Kerpen ist in den USA wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem verhängte das Gericht in Las Vegas am Donnerstag auch eine Geldstrafe in Höhe von 500'000 US-Dollar (rund 499'000 Franken).
«In diesem Gerichtssaal zumindest ist die Show vorbei», sagte Richterin Gloria Navarro, als sie das Strafmass verkündete, berichteten US-Medien. Der Zeitung zufolge fiel Rouven im Gerichtssaal kurz in Ohnmacht, erholte sich dann aber wieder.

Jan Rouven entschuldigte sich bei Anhörung
Bei der Anhörung am Donnerstag habe sich Jan Rouven in einer kurzen Ansprache für seine Taten entschuldigt, so die Berichte. Dabei führte er auch an, dass er unter dem Einfluss von Party-Drogen den Blick für Gut und Böse verloren habe.
Rouven sei kein «Monster», sagte sein Anwalt Russell Marsh im Prozess der Zeitung zufolge. Er habe ihn als «netten Kerl, der sehr schlimme Dinge machte», bezeichnet. Die Verteidiger hatten auf eine geringere Strafe in Höhe von acht Jahren gehofft. Die Anklage hingegen forderte gut 30 Jahre Haft.
Polizei fand 9000 Fotos und Videos
Der Magier, der mit seiner Show «The New Illusions» in Las Vegas Erfolge feierte, war im März 2016 festgenommen worden. Die Vorwürfe wogen schwer. Ermittler hatten zuvor die Villa durchsucht, die Jan Rouven mit seinem Mann und Manager Frank Alter bewohnte.
Darin fanden sie mehr als 9000 Videos und Fotos, die Sex mit Minderjährigen, auch mit Kindern, zeigen. Unter Decknamen wie «Lars45» und «larusa22» habe er sich Dateien beschafft und weiter verbreitet, gab die Anklage vor Gericht an.
In dem langwierigen Verfahren wechselte Rouven mehrfach seine Anwälte. Er hatte die Vorwürfe zunächst abgestritten. Jemand anderes habe die Kinderpornos auf die Computer geladen, gab einer seiner Anwälte an. Der Deutsche sei sehr gastfreundlich und habe stets Besucher im Haus gehabt, die leicht Zugang zu den Geräten gehabt hätten.
Überraschendes Geständnis
Im November 2016 legte Rouven dann überraschend ein Geständnis ab und räumte seine Schuld in mehreren Anklagepunkten ein. Später beantragte er, sein Geständnis zu widerrufen.
Er sei von seinen damaligen Anwälten falsch beraten worden, machte Jan Rouven geltend. Diesen Antrag lehnte das Gericht im vorigen Jahr ab und setzte nun das Strafmass fest.