Nach der Erschiessung eines Obdachlosen durch die Polizei vor drei Jahren erhält die betroffene Familie nun eine Entschädigung der Stadt Los Angeles.
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In der Schweiz sind etwa 2'200 Menschen obdachlos. (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Los Angeles bezahlt einer Opferfamilie zwei Millionen US-Dollar.
  • Die Polizei hatte 2015 ein obdachloses Familienmitglied erschossen.

Los Angeles zahlt der Familie eines von der Polizei erschossenen Obdachlosen knapp zwei Millionen Dollar. Der Stadtrat billigte am Dienstag mit grosser Mehrheit eine im Mai erzielte Einigung mit den Angehörigen über eine Entschädigungszahlung in Höhe von 1,95 Millionen Dollar. Der 43-jährige Kameruner war Anfang März 2015 vor seinem Zelt an einem sozialen Brennpunkt der Stadt von Polizisten getötet worden.

Der Fall wurde durch die Handy-Videoaufnahme eines Passanten öffentlich, Millionen sahen die Bilder im Internet, es hagelte Proteste. Der damalige Polizeichef von Los Angeles verteidigte die fünf Schüsse auf den unbewaffneten Charly «Africa» Keunang, die Behörden lehnten eine Strafverfolgung der beteiligten Polizisten unter Verweis auf das Recht auf Selbstverteidigung ab. Im Mai verurteilte eine Gerichtsjury zwei der Beamten jedoch zu Entschädigungszahlungen.

Das Opfer litt seit langem unter psychischen Problemen. Anlass des tödlichen Polizeieinsatzes war ein Notruf wegen eines versuchten Raubs. Auf dem Video ist zu sehen, wie die Situation zwischen den Polizisten und Keunang in kürzester Zeit eskaliert. Als einer der Beamten dann eine Schusswaffe bei dem Obdachlosen auszumachen meint, fallen die Polizeischüsse. Das Geld geht an die Eltern und die Schwester des Toten.

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