Kanadische Regierung schlägt Therapie statt Strafe für kleine Drogendelikte vor
Die kanadische Regierung will mit Therapien statt Strafe gegen kleine Drogendelikte vorgehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Justizminister: Kriminalisierung behandlungsbedürftiger Drogenabhängiger stoppen.
Justizminister David Lametti stellte am Dienstag einen Gesetzesentwurf vor, der die Abschaffung von Mindeststrafen bei bestimmten Delikten vorsieht. Der Entwurf sieht zudem vor, dass die Justiz bei «einfachen Besitzdelikten» von Drogen «die Überweisung in Behandlungsprogramme oder andere unterstützende Dienste in Betracht ziehen» kann.
Lametti sagte, sein Gesetzentwurf «kann Menschen, die mit Abhängigkeiten zu kämpfen haben, helfen, die notwendige Behandlung zu erhalten und zu vermeiden, dass sie in einen Teufelskreis der Kriminalität geraten».
Die Provinz British Columbia, die wegen einer Drogen-Epidemie den Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, will sogar noch weitergehen: Die Provinzregierung stellte einen Antrag, wonach der Besitz geringfügiger Drogenmengen zum Eigenverbrauch komplett entkriminalisiert werden soll. Die Bundesregierung in Ottowa prüft den Antrag noch. Die zuständige Ministerin für Suchtfragen, Carolyn Bennett, sagte dem öffentlich-rechtlichen Sender CBC jedoch, dass der Vorschlag «eine sehr gute Vorlage» für den Rest Kanadas sein könnte.