Der Streit um die US-Einwanderungspolitik hat ein Hoch erreicht: Texas’ Gouverneur schickte Busse mit Migranten vor die Tür von Vizepräsidentin Kamala Harris.
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Zwei Busse brachten Migranten aus Texas vor die Haustür von US-Vizepräsidentin Kamala Harris. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streit um die Einwanderungspolitik der USA eskaliert immer weiter.
  • Die republikanischen Grenzstaaten schicken Migranten mit Bussen in demokratische Städte.
  • Am Mittwoch hielten zwei Busse aus Texas vor der Haustür von Vizepräsidentin Harris.

In den USA eskaliert derzeit der Streit zwischen Demokraten und Republikanern bezüglich der Einwanderungspolitik. Nun greifen republikanische Gouverneure aber zu schmutzigen Mitteln.

Am Mittwoch hielten nämlich zwei volle Reisebusse vor der Residenz von Vizepräsidentin Kamala Harris in Washington DC an. Aus ihnen stiegen zwischen 75 und 100 Menschen aus – alles Migranten, die die südliche Grenze der USA überquert hatten.

Die Aktion geht auf das Konto von Greg Abbott, Gouverneur von Texas. «Kamala Harris behauptet, unsere Grenze ist ‹sicher›, und leugnet die Krise», schrieb er später auf Twitter. «Wir schicken Migranten in ihren Garten, um Bidens Regierung aufzufordern, ihren Job zu machen und die Grenze zu sichern.»

Verwirrte Migranten vor der Haustür von Kamala Harris

Die Migranten – die meisten von ihnen stammen aus Venezuela – wussten jedoch nichts von dem politischen Kalkül. «Wir haben erst jetzt von euch von all dem erfahren. Wir wären einfach umhergelaufen, ohne zu wissen, wo wir sind», sagt eine junge Frau gegenüber der Presse.

Migranten
Migranten in Washington DC. Der Gouverneur von Texas liess sie in Bussen vor der Residenz von Kamala Harris absetzen.
Kamala Harris
Kamala Harris, die Vizepräsidentin der USA, steht im Zentrum eines politischen Streits um Immigrationsgesetze.
USA Grenze
Die Republikaner fordern, dass die Grenze zu Mexiko stärker gesichert werden muss.
Aus Protest schicken die Gouverneure der Grenzstaaten immer wieder Migranten mit Bussen in Grossstädte wie Chicago, New York und Washington DC.
Kamala Harris
Blick auf das Gebäude, in dem US-Vize-Präsidentin Kamala Harris wohnt.

Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters sagte ein Mann aus Kuba von der Residenz von Kamala Harris: Er sei in Texas in den Bus gestiegen, weil ihm Beamte Gratis-Transport nach Washington versprochen hätten.

Die Migranten wurden schliesslich von einer Hilfsorganisation in einer nahegelegenen Kirche notdürftig untergebracht. Diese sei erst in letzter Minute über deren Ankunft informiert worden, sagt eine Helferin. «Während wir hier diese ganze politische Show haben, haben wir auch Menschen, deren Leid ausgenutzt wird.»

Immer wieder werden Migranten in den Norden geschickt

Erst am Vortag schickte der Bundesstaat Florida in einer ähnlichen Aktion zwei Flugzeuge voller Migranten nach Martha's Vineyard. Die Insel im US-Bundesstaat Massachusetts ist als Sommer-Resort der Reichen und Mächtigen bekannt. Auch Ex-Präsident Barack Obama hat dort ein Ferienhaus.

Migranten Martha's Vineyard
Einwanderer stehen mit ihren Habseligkeiten vor der St.Andrews-Kirche auf Martha's Vineyard. Der republikanische Gouverneur von Florida, DeSantis, hatte die Menschen dorthin bringen lassen. - sda - Keystone/Vineyard Gazette/Ray Ewing

Seit Monaten schicken Grenzbundesstaaten wie Texas oder Arizona über die Grenze kommende Migranten in den Norden. Inmitten politischer Spannungen werden sie ohne Vorwarnung in Grossstädte wie Chicago, New York und Washington DC gebracht.

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