Justizministerium: Grösster Fentanyl-Fund der US-Geschichte
Drei Millionen Pillen Fentanyl haben Ermittler in den USA beschlagnahmt. Die US-Justizministerin spart nicht an Superlativen, was den Einsatz betrifft.

US-Behörden ist ein gewaltiger Schlag gegen den Handel mit Fentanyl gelungen. Rund drei Millionen Pillen der synthetischen Droge seien in Albuquerque (New Mexico) gefunden worden, es handele sich um die grösste Fentanyl-Beschlagnahmung in der Geschichte des Landes, sagte am Dienstag US-Justizministerin Pam Bondi in Washington.
Bei der Razzia in mehreren US-Bundesstaaten habe es ausserdem eine «historische Festnahme» in Bezug auf das Sinaloa-Kartell gegeben. Weitere Drogen wie Meth, Kokain und Heroin seien ebenfalls kiloweise gefunden wurden. Bei dem Einsatz unter Federführung der Anti-Drogenbehörde DEA wurden demnach 16 Mitglieder des mexikanischen Sinaloa-Kartells verhaftet.
Sechs von ihnen seien illegal in den USA gewesen. Dazu zählt den Angaben nach auch das hochrangige Kartellmitglied Alberto Salazar Amaya, den Bondi als Anführer der Gruppe bezeichnete. Er sei in Salem im Bundesstaat Oregon gefasst worden, wobei die Ermittler Bargeld, teure Autos und Waffen, aber keine Drogen bei ihm selbst sichergestellt hätten.
Fentanyl als «Massenvernichtungswaffe»
Die Regierung von Präsident Donald Trump hat den mächtigen Verbrechersyndikaten den Kampf angesagt, die vorwiegend aus Mexiko heraus den Schwarzmarkt der Vereinigten Staaten mit Drogen versorgen.
Fentanyl ist ein extrem potentes Schmerzmittel, das schnell und stark abhängig macht und in den USA zu einem riesengrossen Drogenproblem geführt hat.
Der Rohstoff der sichergestellten Droge sei in China hergestellt und nach Mexiko geschickt worden, sagte Bondi. Von dort seien die Pillen in die USA gekommen, gelabelt als Medikament Oxycodon.
Die Bevölkerung müsse begreifen, dass Fentanyl in vieles hineingemischt sei, was illegal auf der Strasse verkauft werde – angeboten als Medikamente wie Xanax oder Adderall oder Drogen wie Methamphetamin oder Marihuana.
Die Absicht der Verbrecher sei, möglichst viele Menschen abhängig zu machen, sagte Bondi. Fentanyl sei eine «Waffe der Massenvernichtung», mit der die US-Strassen geflutet würden.
Auf die Frage, ob die Festgenommenen, die sich illegal in den USA aufhielten, nun deportiert würden, sagte die Ministerin, man spüre «kein Verlangen», sie nach Mexiko zurückzuschicken. Sie sollten «so lange Zeit wie möglich» in US-Gefängnissen verbringen.
«Vielleicht Alcatraz», fügte Bondi lächelnd hinzu. Sie verwies damit auf Trumps Idee, das berüchtigte frühere US-Gefängnis auf einer Insel vor San Francisco wieder in Betrieb zu nehmen.