Apples Rolle als Betreiber des App Stores, der die einzige zugelassene Quelle für Anwendungen auf iPhone und iPad ist, geriet zuletzt verstärkt in die Kritik.
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Spioniert die neue App aus Russland etwa für Wladimir Putin? (Symbolbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Apple wird von zwei App-Entwicklern angeklagt.
  • Die Gebühren für die Hersteller von Apps sei zu hoch.

In der Debatte über Apples Rolle beim App-Vertrieb auf dem iPhone bekommt der Konzern neuen Druck von zwei App-Entwicklern.

In der eingereichten Klageschrift werfen sie Apple vor, einen zu hohen Anteil an den Erlösen der App-Anbieter zu kassieren. Die Entwickler streben eine Sammelklage an, der sich auch andere Anbieter anschliessen könnten.

Keiene Konkurrenz-Store auf dem iPhone

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify legte eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Spotify prangert an, dass der Dienst vom Erlös der auf einem iPhone abgeschlossenen Abos 15 bis 30 Prozent abgeben müsse. Während der Konkurrent bei seinem Angebot Apple Music als Plattform-Anbieter den kompletten Betrag behalte.

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Das Logo von Apple ziert die Wand eines Geschäfts. - Keystone

In den USA gibt es zudem eine Klage von Verbrauchern. Sie fordern, dass Apple auch konkurrierende App Stores für iPhone und iPad zulassen müsse. Das Oberste Gericht der USA lehnte jüngst einen Antrag von Apple ab, diese Klage nicht zuzulassen.

Auch die beiden App-Entwickler verlangen, dass Apple weitere Quellen für Anwendungen auf dem iPhone zulässt. Sie kritisieren unter anderem, dass der aktuelle App Store mit zwei Millionen Anwendungen zu gross sei. Zudem gingen Apps zu leicht in der Masse unter.

Abgaben an Apple seien «exorbitant»

Bei einer Öffnung könnten dagegen auch spezialisierte Plattformen entstehen, in denen Apps leichter zu finden wären, argumentieren sie. Einer der Entwickler verkauft im App Store eine App mit Vorschlägen für Kinder-Namen. Der andere bietet eine Anwendung zum Basketball-Training mit einer monatlichen Gebühr an. Die Abgabe von 30 Prozent bezeichnen die Entwickler als «exorbitant».

Apple weist die Kritik an seiner App-Politik stets zurück: Mehr als 80 Prozent der Anwendungen im App Store seien kostenlos und brächten dem Konzern kein Geld.

Mit der Kontrolle über den App Store hat Apple zudem die Möglichkeit, böswillige Anwendungen herauszufiltern, bevor sie die Nutzer erreichen. Laut jüngst veröffentlichten Zahlen werden sechs von zehn eingereichten Apps von Apple zunächst abgelehnt, meist wegen Software-Fehlern oder aus Datenschutz-Gründen.

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