Impfstoff-Produktionsstätte in den USA wegen Mängeln vorerst dicht
Eine Impfstoff-Fabrik in den USA muss die Produktion vorübergehend einstellen. Bei einer Überprüfung sind zahlreiche Mängel festgestellt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Impfstoff-Produktionsstätte in den USA muss vorerst die Produktion einstellen.
- Dies, nachdem bei einer Prüfung zahlreiche Mängel gefunden worden sind.
- Von den Impfdosen dieser Produktionsstätte wurden noch keine zur Verwendung ausgeliefert.
Eine Impfstoff-Fabrik in den USA muss die Produktion vorübergehend einstellen. Diese Fabrik war zuvor von Astrazeneca an den Konkurrenten Johnson & Johnson gegangen. Und es mussten wegen eines Produktionsfehlers Millionen Impfdosen des US-Herstellers entsorgt werden.
Bei einer Überprüfung der vom US-Biopharma-Unternehmen Emergent Biosolutions betriebenen Produktionsstätte seien zahlreiche Mängel bemerkt worden. Dies teilte die US-Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch mit. Gemeinsam mit dem Unternehmen werde nun daran gearbeitet, die Mängel zu beheben.
Noch keine Impfdosen ausgeliefert
Bis dahin pausiere die Produktion und die bisher in der Fabrik produzierten Impfstoffdosen würden zusätzlichen Prüfungen unterzogen. «Wir werden nicht erlauben, dass irgendwelche Produkte herausgegeben werden, bevor wir nicht sicher sind, dass unsere Qualitätsanforderungen erfüllt werden.» Das hiess es von der FDA.
Bislang seien aus der Produktionsstätte noch keine Impfdosen zur Verwendung in der USA ausgeliefert worden. Denn sie war von der FDA noch nicht zugelassen.

Anfang April war bekannt geworden, dass Astrazeneca die Fabrik an den Konkurrenten Johnson & Johnson verloren hatte. Astrazeneca ist in den USA noch nicht zugelassen. Und der Impfstoff von Johnson & Johnson wird derzeit vorübergehend nicht eingesetzt. Dies, nachdem mehrere möglicherweise in Zusammenhang stehende Fälle von Sinusvenenthrombosen gemeldet worden waren.
Über das weitere Vorgehen will ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC am Freitag sprechen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte erklärt, die Produktionsprobleme in dem Werk dürften keine Auswirkung auf Astrazeneca-Lieferungen nach Europa haben.
Inhaltsstoffe der beiden Impfstoffe wurden vermischt
Medienberichten zufolge hatte die US-Regierung Johnson & Johnson in einem ungewöhnlichen Schritt in die Verantwortung gedrängt. Dies, nachdem wegen eines Produktionsfehlers an dem Standort Millionen Impfdosen des US-Herstellers entsorgt werden mussten. Auslöser war den Berichten zufolge, dass Inhaltsstoffe der beiden Impfstoffe vermischt worden waren.