Hurrikan Ian traf den Südwesten von Florida (USA) besonders hart. Der Klimawandel dürfte dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben, sagen Forschende.
Hurrikan Ian
Hurrikan Ian zerstörte grosse Teile der Touristen-Stadt Fort Myers Beach. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hurrikan «Ian» hat im US-Bundesstaat Florida grosse Verwüstungen angerichtet.
  • Einige Städte im Südwesten des Bundesstaates wurden vom Wirbelsturm komplett zerstört.
  • Bei der Stärke des Hurrikans dürfte der Klimawandel eine wichtige Rolle gespielt haben.

Hurrikan «Ian» hinterlässt im US-Bundesstaat Florida schwere Schäden. Einige Städte wurden vom gefährlichen Wirbelsturm praktisch komplett zerstört. Anstelle von Häusern bleiben oft nur noch Trümmer übrig.

swiss re
Swiss Re rechnet mit Verlust. (Symbolbild)
Hurrikan «Ian» - Florida
Segelbote in Venice – Hurrikan «Ian» ist auf die Westküste von Florida getroffen.
Hurrikan «Ian» - Florida
Eine Anwohnerin inspiziert eine umgestürzte Palme vor ihrem Haus in Cape Coral.
Zerstörung
Bewohner eines überfluteten Viertels in Orlando im US-Bundestaat Florida stehen nach Hurrikan «Ian» vor den Wassermassen.

Dass Hurrikan «Ian» so stark wütete, hat unter anderem auch mit dem Klimawandel zu tun, sind sich Forscher sicher. Die globale Erwärmung verlangsame die Bewegung von Stürmen, wodurch sie sich verstärken und noch mehr Schaden anrichten.

Seit 2017 ist es der siebte Sturm mit einer Windgeschwindigkeit von mindestens 200 km/h, der die US-Küste erreicht hat. Damit gilt «Ian» als «Kategorie-4-Sturm», welche in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen haben.

Hurrikan Ian Klimawandel
Der Klimawandel hat Hurrikan Ian noch zerstörender gemacht. - AFP

16 der letzten 20 Wirbelstürme, die in den letzten beiden Jahren im Atlantikbecken aufgetreten sind, haben sich schnell verstärkt. «Eines der beunruhigendsten Dinge am Klimawandel ist die Veränderung der Extreme», sagt Klimaforscher Karthik Balaguru zur «Washington Post».

Warmes Wasser gab Hurrikan Ian «Treibstoff»

Die schnelle Intensivierung von Stürmen sei ein Prozess, der in die Kategorie der Extremen passt, meint Balaguru. Im heutigen Klima würde sich ein Sturm innerhalb eines Tages deutlich mehr verstärken als noch vor vier Jahrzehnten.

Haben Sie schon mal einen Hurrikan hautnah erlebt?

Diese Verstärkung habe mit den steigenden Lufttemperaturen und den daraus folgenden wärmeren Meeresoberfläche zu tun. Je tiefer diese Erwärmung geht, desto mehr «Treibstoff» könne einem langsam ziehenden Sturm wie «Ian» zufliessen.

Damit ein Hurrikan überhaupt entstehen und sich halten kann, müsse die Wassertemperatur mindestens 26 Grad Celsius betragen. Im Fall von Hurrikan Ian erreichte die Meeresoberflächentemperatur in der Nähe von Florida fast 30 Grad Celsius.

Golf von Mexiko
Das warme Wasser im Golf von Mexiko machte Hurrikan Ian noch stärker. - Keystone

«Das warme Meerwasser verdunstete und pumpte Feuchtigkeit in die Luft, die sich zu Wolken und Regen verdichtete», erklärt der Klimaforscher. Das immer wärmer werdende Klima trage darum dazu bei, dass Hurrikans noch mehr Schaden anrichten.

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