Im zweiten Quartal fiel unterm Strich ein Minus von 1,8 Milliarden Dollar an. Menschen fuhren während des Lockdowns nirgends hin, bestellten jedoch viel Essen.
Uber schweizerisches bundesgericht ag
Über die Uber-App können Fahrten gebucht werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Uber musste wegen der Coronakrise ein Minus von fast zwei Milliarden Dollar hinnehmen.
  • Die Zahl von Aktiven Uber-Nutzer halbierte sich beinahe, nun sind es noch 55 Millionen.
  • Dafür wurde mehr Essen ausgeliefert.

Dem US-Fahrdienstanbieter Uber werden die weltweiten Ausgangsbeschränkungen und Home-Office-Arbeiter in der Corona-Krise zum Verhängnis. Im zweiten Quartal fiel unterm Strich ein Minus von 1,8 Milliarden Dollar (1,66 Milliarden Franken) an. Das teilte der Taxikonkurrent am Donnerstag mit. Die Zahl der aktiven Nutzer brach um fast die Hälfte auf 55 Millionen ein.

Die Buchungen lagen im abgelaufenen Quartal um 75 Prozent niedriger als im Vorjahr. Allerdings nahm das Geschäft mit Essensauslieferungen weiter Fahrt auf, weil Menschen zwar nirgendwohin fuhren, sich dafür aber Essen kommen liessen.

Uber streicht 6'700 Jobs

Uber hat Konsequenzen gezogen, um das Ziel noch zu erreichen, vor Ende 2021 auf bereinigter Basis profitabel zu sein. So streicht das Unternehmen insgesamt 6'700 Jobs und fährt darüber hinaus die Kosten herunter.

Ursprünglich hatte sich Uber angeschickt, Mobilität neu zu erfinden. Der US-Konzern versetzte damit weltweit die Taxibranche in Aufruhr und rief viele Nachahmer wie Lyft oder Ola auf den Plan. Wie bei Uber lassen sich dort per App Fahrten bei Privatleuten buchen.

Uber
Die Gewerkschaften haben lange gegen Uber protestiert. - Keystone

Die Erholung der Vermittlungen hänge von der Fähigkeit der Staaten ab, das Virus einzudämmen, sagte Firmenchef Dara Khosrowshahi. In Hongkong und Neuseeland seien die Buchungen derzeit höher als vor Ausbruch der Pandemie. «Unsere globale Ausrichtung bleibt ein grosser Vorteil.»

Essensauslieferung durch Postmates verstärkt

Um sich unabhängiger von der Entwicklung der Fahrvermittlungen zu machen, setzt Uber seit einiger Zeit verstärkt auf Essenslieferungen. Diesen Bereich baut das Unternehmen auch mit Zukäufen aus wie jüngst der milliardenschweren Übernahme des US-Konkurrenten Postmates. Durch die kommt Uber nun auf einen Marktanteil in den USA von etwa 30 Prozent.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz von Uber Eats um grob das Doppelte auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Gesamterlöse fielen allerdings um 29 Prozent auf 2,24 Milliarden Dollar, lagen damit aber noch über den Erwartungen der Experten. Die Uber-Aktien verloren im nachbörslichen Handel 4,2 Prozent.

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