Hitze und Flammen in Kalifornien - Menschen auf der Flucht
Verheerende Flächenbrände hatten im Januar Teile von Los Angeles in Schutt und Asche gelegt. Derzeit kämpft die Feuerwehr bei starker Sommerhitze gegen einen Waldbrand unweit der Metropole.

Starke Sommerhitze, Winde und Trockenheit: Unter diesem gefürchteten Szenario kämpfen Hunderte Feuerwehrleute in Südkalifornien gegen einen Waldbrand unweit von Los Angeles. Die Flammen vom sogenannten «Canyon Fire» hatten sich etwa 60 Kilometer nordwestlich der Millionenmetropole innerhalb weniger Stunden rasch ausgebreitet.
Das war ein Warnsignal für die kalifornische Brandschutzbehörde. «Aggressiv» sei der Löscheinsatz aus der Luft und vom Boden aus erfolgt, teilte die Einsatzzentrale mit.
Explosionsartig hatten sich die Flammen anfangs ausgebreitet. Tausende Menschen erhielten die Anweisung, sofort ihre Häuser zu verlassen. Zudem wurden rund 14'000 Anwohner alarmiert, sich auf eine mögliche Evakuierung einzustellen. Auf Fernsehbildern waren lichterloh brennende Hügelketten, dichter Rauch und flüchtende Menschen zu sehen. Doch eine Katastrophe konnte zunächst verhindert werden.
Feuerwehr macht Fortschritte
Nach Ausbruch des Feuers am Donnerstag (Ortszeit) konnten die Einsatzteams bereits am Freitag Fortschritte vermelden. Das «Canyon Fire» sei zu 25 Prozent eingedämmt, hiess es. Bis dahin hatten die Flammen eine Fläche von etwa 22 Quadratkilometern verkohlt. Durch die harte Arbeit der Feuerwehrleute seien grössere Schäden in Wohngebieten bisher verhindert worden, teilte die Behörde mit.
Eine Entwarnung gab es aber nicht, denn die gefährlichen Wetterbedingungen sollten auch am Wochenende anhalten. Eine Hitzewelle bringe heisse, trockene und windige Bedingungen mit sich, warnte die Behörde. Unter diesen Umständen könnten sich Waldbrände schneller ausweiten. Jeder Funke sei gefährlich.
Keine Entwarnung
An einigen Stellen in bereits gelöschten Gebieten sehe man ein Wiederaufflammen, sagte Andrew Dowd, Sprecher der Feuerwehr im Bezirk Ventura County, der «Los Angeles Times». Die Vegetation sei völlig ausgedörrt.
Mehr als 400 Helfer waren am Freitagnachmittag (Ortszeit) gegen die Flammen im Einsatz. Rund 2500 Anwohner durften vorerst nicht in die gefährdeten Gebiete zurück. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, dankte den «mutigen Männern und Frauen», die gegen die Brände ankämpften. Er habe auf Antrag Hilfsmittel von der Katastrophenschutzbehörde (Fema) erhalten, um die Feuer schnell zu bekämpfen.
Strafgefangene helfen mit
Bei der Brandbekämpfung wurde die Feuerwehr auch diesmal von Häftlingen unterstützt. Dies ist in Kalifornien schon seit Jahrzehnten üblich. Häufig stehen auch Angehörige der Nationalgarde den Teams zur Seite. Im vorigen Januar waren bei den verheerenden Feuern im Raum Los Angeles zeitweise 900 Häftlinge im Einsatz. Zu ihren Aufgaben gehörte es unter anderem, Brandschneisen anzulegen und brennbares Material wie umgefallene Bäume zu entfernen.