Alfred Flechtheim, ein jüdischer Kunsthändler, hatte einige seiner erworbenen Stücke für seine Nachfahren vorgesehen. Doch nicht alles lief wie geplant.
Die undatierte Reproduktion zeigt das Gemälde «Soldatenbad» des deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1915.
Die undatierte Reproduktion zeigt das Gemälde «Soldatenbad» des deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1915. - Mel Urbach/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Guggenheim Museum gibt das Ernst-Ludwig-Kirchner-Gemälde «Soldatenbad» zurück.
  • Die Erben des Kunsthändlers Alfred Flechtheim sollen es erhalten.

Das Guggenheim Museum in New York gibt ein Ernst-Ludwig-Kirchner-Gemälde mit Millionenwert an die Erben des berühmten jüdischen Kunsthändlers Alfred Flechtheim (1878-1937) zurück. Es ist binnen weniger Wochen die zweite Restitution eines bedeutenden Gemäldes an die Erben Flechtheims.

Das Gemälde «Soldatenbad» des deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) von 1915 zeigt russische Kriegsgefangene nackt unter einer Dusche. Erst Anfang September hatte das Kunstmuseum Moderna Museet in Stockholm die Rückgabe eines Oskar-Kokoschka-Bildes angekündigt.

Vom Exil über die NSDAP nach New York

Flechtheim war 1933 nach der Machtübernahme der Nazis ins Londoner Exil getrieben worden. Seine Nichte verwahrte das Bild, ehe es in Besitz des Kunstsammlers und NSDAP-Mitglieds Kurt Feldhäusser überging. Nach dessen Tod im Jahr 1945 kam es über Umwege in das Museum of Modern Art (MoMA) in New York und schliesslich ins Guggenheim Museum.

Flechtheim, der 1937 in London gestorben war, hatte das Gemälde für seinen Neffen Henry Alfred Hulton vorgesehen. Die Erben des einst sehr bedeutenden Galeristen für Avantgarde-Kunst fordern weiterhin die Rückgabe zahlreicher Bilder in und ausserhalb Deutschlands.

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