Grösster Korruptionsprozess in der Geschichte Argentiniens beginnt
In Argentinien hat der grösste Korruptionsprozess der Geschichte begonnen. Auch Ex-Präsidentin Cristina Kirchner steht wegen Schmiergeldvorwürfe vor Gericht.

In Argentinien hat der grösste Korruptionsprozess in der Geschichte des südamerikanischen Landes begonnen. Angeklagt sind 87 Politiker, Beamte und Unternehmer, darunter Argentiniens Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner (2007–2015). Gemeinsam mit ihrem Amtsvorgänger und inzwischen gestorbenen Ehemann Néstor Kirchner (2003–2007) soll sie ein System aufgebaut haben, in dem Unternehmer Schmiergeld zahlen mussten, um öffentliche Aufträge zu erhalten.
Im Laufe der Jahre sollen mindestens 60 Millionen US-Dollar geflossen sein. Mehrere Unternehmer haben die Zahlung von Schmiergeld bereits eingeräumt. Der Mammut-Prozess wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern.
Schmiergelder akribisch dokumentiert
Insgesamt sollen über 440 Zeugen vernommen werden. Der Fall war ans Licht gekommen, weil ein Fahrer, der die Schmiergelder einsammelte, akribisch Buch über die Summen führte. Das Geld wurde laut Anklage in Tüten, Rucksäcken und Taschen in die Präsidentenresidenz, den Regierungssitz und die Privatwohnung der Kirchners gebracht.
Cristina Kirchner weist die Vorwürfe zurück. Die 72-Jährige verbüsst wegen eines anderen Korruptionsfalls derzeit eine sechsjährige Freiheitsstrafe im Hausarrest. Im kommenden Jahr könnten zudem zwei weitere Prozesse gegen die Ex-Präsidentin beginnen.










