Gouverneur: Nationalgarde aus Texas in Illinois angekommen
Hunderte Nationalgardisten aus Texas sind in Illinois angekommen. Donald Trump will sie in Chicago einsetzen, angeblich wegen der ausufernden Kriminalität.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem Gouverneur ist die Nationalgarde aus Texas in Illinois angekommen.
- Donald Trump will sie in der demokratisch regierten Stadt Chicago einsetzen.
- Dagegen wehren sich Bundesstaat und Stadt vor Gericht.
Soldaten der texanischen Nationalgarde sind in Illinois angekommen. Der Gouverneur des Bundesstaates, JB Pritzker, sagte am Dienstag, man habe beobachtet, wie Nationalgardisten aus Texas angekommen seien. Diese seien aber nicht auf den Strassen zu sehen. Sie erhielten von der US-Regierung keine Informationen darüber.
US-Medien berichteten, dass die Soldaten in einer militärischen Einrichtung in Elwood gesichtet worden seien. Diese liegt knapp 90 Kilometer von der Innenstadt Chicagos entfernt.

Am späten Montagabend (Ortszeit) hatte Texas' Gouverneur Greg Abbott auf X ein Foto von Soldaten der texanischen Nationalgarde gepostet, die ein Flugzeug besteigen – begleitet von den Worten: «Jederzeit bereit. Jetzt im Einsatz.»
Der Bundesstaat Illinois und die Millionenstadt Chicago versuchen, den Einsatz von Nationalgardisten vor Gericht zu stoppen, blieben dabei aber zunächst ohne Erfolg. Die zuständige Richterin wolle frühestens am Donnerstag über eine einstweilige Verfügung entscheiden, hiess es in US-Medien.
Trump will angeblich ausufernde Kriminalität eindämmen
Die Trump-Regierung hatte angeordnet, rund 300 Nationalgardisten aus Illinois unter Bundeskontrolle zu stellen, um dort Bundesbeamte und Bundeseigentum zu schützen. Pritzker erklärte jüngst zudem, dass Trump auch 400 Nationalgardisten aus dem republikanisch regierten Texas einberufen habe, um sie in Illinois, in Oregon und andernorts in den USA einzusetzen.
Der Republikaner will die militärische Reserveeinheit in mehreren demokratisch regierten Städten einsetzen oder hat es bereits getan – mit der Begründung, angeblich ausufernde Kriminalität einzudämmen und Proteste gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE unter Kontrolle zu bringen.
Städte wehren sich gegen Einsatz der Nationalgarde
Mehrere Städte und Bundesstaaten wehren sich mit juristischen Mitteln. Sie sehen ihre Souveränität verletzt und warnen vor einem gefährlichen Präzedenzfall für den Einsatz militärischer Druckmittel im Inland.
In den USA haben die Gouverneure eines Bundesstaates normalerweise die Kontrolle über die Nationalgarde – nur in Kriegszeiten oder nationalen Notfällen kann der US-Präsident das Kommando übernehmen. Als Teil der US-Streitkräfte kann die Nationalgarde grundsätzlich etwa bei Naturkatastrophen, Unruhen oder Notfällen im Inneren eingesetzt werden.