Golden State Killer gesteht 13 Morde und Entführungen
Als Mörder und Vergewaltiger terrorisierte der «Golden State Killer» jahrelang Kalifornien. Nun hat der 74-Jährige die 13 Morde und Entführungen gestanden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der «Golden State Killer» sorgte in Kalifornien jahrelang für Angst und Schrecken.
- Nun hat der 74-Jährige jeden der 13 Mordversuche gestanden.
- Damit hat er die Todesstrafe umgangen und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Im Rollstuhl wird der «Golden State Killer» in den Raum gefahren, ein gebrechlicher 74-Jähriger in orangeroter Gefängniskluft. «Schuldig» sagt Joseph James DeAngelo immer wieder mit schwacher, krächzender Stimme auf jeden der 13 Mordvorwürfe.
Auch in der 13-fachen Anklage wegen Entführungen im Rahmen seiner Gewalttaten räumt er seine Schuld ein. Hinzu kommen über 160 Verbrechen, von Vergewaltigung bis Raub und Einbruch, die schon verjährt sind. Stundenlang zieht sich die Gerichtsanhörung am Montag (Ortszeit) im kalifornischen Sacramento hin.

Mit seiner Kaltblütigkeit und Grausamkeit versetzte der «Golden State Killer» den Westküstenstaat über zehn Jahre in Angst und Schrecken. Dem ersten Mord 1975 folgten Dutzende Vergewaltigungen in Nordkalifornien, dann bis 1986 eine brutale Mordserie im Süden des Staates. Oft trug er eine Skimaske und schreckte seine Opfer mit einer grellen Taschenlampe auf.
«Golden State Killer» durch Ahnenforschung überführt
Bei seinen nächtlichen Streifzügen durch ruhige Vororte hatte er Messer, Pistolen, Seile und Schnürsenkel dabei. Häufig fesselte er die Ehemänner, vergewaltigte die Frauen und brachte nach langen Quälereien beide um. Meist verweilte er an den Tatorten, bediente sich am Kühlschrank und liess Gegenstände aus den Häusern mitgehen.

An den vielen Tatorten hinterliess er DNA-Spuren, die ihm erst viel später zum Verhängnis wurden. Ermittler wurden bei ihrer langen Suche nach dem flüchtigen Täter schliesslich auf Plattformen für Ahnenforschung fündig. Diese enthielten genetische Informationen eines Verwandten.
Im April 2018, mehr als drei Jahrzehnte nach dem letzten Mord, wurde DeAngelo in einem Vorort von Sacramento festgenommen. Der geschiedene Ex-Polizist hatte unauffällig bei einer seiner drei Töchter gelebt.
Täter entgeht trotz 13 Morden der Todesstrafe
Durch das Geständnis kommt der Täter nun um die Todesstrafe herum. Im August soll er zu lebenslanger Haft verurteilt werden. Den überlebenden Opfern und den Angehörigen der Ermordeten bleibt damit ein langwieriger Prozess mit schmerzlichen Zeugenaussagen erspart.

Das jüngste Opfer war 13 Jahre alt. Ein junges Paar hatte erst Monate zuvor geheiratet. Das letzte dem Serienmörder zugeschriebene Opfer war eine 18-Jährige, die 1986 vergewaltigt und ermordet wurde.