Aufgeheizte Proteste rund um den Gaza-Krieg erschüttern US-Eliteuniversitäten.
Columbia University
Demonstrationen an der Columbia University in New York. - keystone

Mehrere Eliteuniversitäten in den USA ringen seit Tagen damit, aufgeheizte Proteste rund um den Gaza-Krieg unter Kontrolle zu bringen. Am Montag (Ortszeit) wurden an der New York University (NYU) sowie an der Yale University nach Angaben der beiden Hochschulen Dutzende Demonstranten festgenommen, die sich geweigert hatten, nicht genehmigte Proteste zu beenden. An der Columbia University in New York blieben die Unterrichtsräume geschlossen.

Die Uni hatte wegen der Proteste Studierende aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Sie stellte bis Semesterende auf Onlineunterricht um, wie der Sender CNN meldete. «Wir wurden Zeuge von aufrührerischem, störendem und feindseligem Verhalten, das die Sicherheit unserer Gemeinschaft beeinträchtigt hat», teilte NYU-Sprecher John Beckman mit.

Biden verurteilt antisemitische Proteste

«Wir haben auch erfahren, dass es einschüchternde Sprechchöre gab und mehrere antisemitische Vorfälle gemeldet wurden.» Es habe «eine Reihe von Festnahmen» gegeben. Die genaue Zahl blieb zunächst unklar. US-Präsident Joe Biden hatte zuvor Stellung zu den Ereignissen an den Unis genommen.

«Ich verurteile die antisemitischen Proteste», sagte er und fügte hinzu: «Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist.» An der Yale University seien 60 Protestteilnehmer festgenommen worden, teilte die Uni im US-Bundesstaat Connecticut mit.

Begonnen hatte die Protestwelle an der Columbia University. Dort hatte die Polizei am Donnerstag ein Zeltlager auf dem Campus geräumt und gut 100 Teilnehmer festgenommen. Doch die Proteste gingen weiter, weiteten sich auch auf andere Universitäten aus.

Demonstrationen an vielen Hochschulen

Demonstranten errichteten den Berichten zufolge Zeltlager, störten Campus-Veranstaltungen. Es herrsche ein «Gefühl von Chaos», schrieb die «Washington Post». Demonstrierende fordern Solidarität mit den Palästinensern und verlangen von ihren Hochschulen, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden.

Im Rahmen der Proteste seien aber einschüchternde Sprechchöre und mehrere antisemitische Vorfälle gemeldet worden, berichteten US-Medien. Jüdische Studierende äusserten Sorge um ihre Sicherheit. Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte sich der Streit über den Konflikt in Nahost an US-Unis entladen. Demonstriert wird laut «Washington Post» auch an anderen Hochschulen.

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