Frankreich hilft bei der Suche nach dem U-Boot mit einem Schiff mit Tauchroboter. Forschende haben ein Notsignal erhalten.
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Das U-Boot bei Vorbereitungen vor der Exkursion zur Titanic. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das verschwundene Titanic-U-Boot hat ein Notsignal abgesetzt.
  • Unklar ist, ob es automatisch vom Boot oder von Menschen geschickt wurde.
  • Frankreich schickt einen Tauchroboter zur Suche, der bis 6000 Meter tief tauchen kann.
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Noch wurde die Hoffnung für die fünf Insassen des verschwundenen U-Boots auf dem Weg zur Titanic nicht aufgegeben. Seit Sonntagvormittag fehlt jede Spur von ihnen. Ein kanadisches Flugzeug soll Klopfgeräusche registriert haben. Wie «Rolling Stone» berichtet, sei dies in internen Mails an die Leitung des Heimatschutzministeriums hervorgegangen.

Das Flugzeug habe Sonarbojen auf dem Wasser ausgesetzt. Die Bojen hätten dann in der Nähe der Notrufstelle Klopfgeräusche, die alle 30 Minuten zu hören gewesen seien, gemeldet. Auch vier Stunden später seien die Geräusche von einer weiteren Boje noch zu vernehmen gewesen. Laut CNN registrierten die Retter auch andere Geräusche, die mit dem verschwundenen U-Boot zusammenhängen könnten.

Bereits zuvor gab ein Notsignal Hoffnung. Simon Boxall, Ozeanologe der Universität Southampton, berichtete bei «Sky News» aus zweiter Hand von dem Signal: «Offenbar haben sie ein Notsignal erhalten, das besagt, dass das Schiff in Not sei.» Er wisse aber nicht, wann es empfangen worden sei. Auch könne er nicht sagen, ob das Notsignal automatisch vom Boot oder von Menschen erzeugt worden sei.

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Das «Titan»-U-Boot des Unternehmens Oceangate Expeditions. - OceanGate Expeditions/AP/dpa

Er erklärt, dass die Kommunikation äusserst begrenzt sei. In den Tiefen, in denen sich das U-Boot befinde, könnten keine Funkgeräte verwendet werden. Deswegen sei die Besatzung auf Pings angewiesen.

Unter Hochdruck sucht die US-Küstenwache mit Hilfe der kanadischen Nationalgarde nach dem U-Boot. Zuerst habe man sich auf die Wasseroberfläche konzentriert, Flugzeuge hätten ein grosses Gebiet abgeflogen. Dies sagt Konteradmiral John Mauger zu CNN und fügt hinzu, dass die Suche nun unter Wasser verstärkt werde.

Sauerstoff reicht noch bis Donnerstagvormittag

Dafür wird wohl die Hilfe Frankreichs gerade richtig kommen. Wie die «Bild» berichtet, schickt Paris ein Spezialschiff mit Tauchroboter. Die «Atalante», ein Forschungsschiff des Meeresforschungsinstituts Ifremer, war bereits auf einer Mission und soll am Mittwochabend eintreffen.

Der Tauchroboter des Schiffes wird über eine acht Kilometer lange Schnur ferngesteuert. Er kann bis zu 6000 Meter unter der Wasseroberfläche eingesetzt werden.

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«Victor 6000», der Tauchroboter, der bei der Suche nach dem verschwundenen U-Boot helfen soll. - keystone

Auch die US-Navy schickt Hilfe: Wie die dpa berichtet, soll ein Tiefsee-Bergungssystem in de Nacht zum Mittwoch in Kanada ankommen. «Fadoss» ist ein «tragbares Schiffshebesystem», beschreibt es die Navy. Es habe eine Tiefsee-Hebekapazität von bis zu 27 Tonnen. Es kann aber nur bei der Bergung angewendet werden, nicht bei der Suche.

Laut der US-Küstenwache sind zudem vier weitere Schiffe der kanadischen Küstenwache sowie ein weiteres kanadisches Schiff unterwegs ins Gebiet. Die HMCS Galce Bay hat eine Dekompressionskammer und medizinisches Personal an Bord.

Waren Sie schon mal in einem U-Boot?

Werden verunglückte Taucher nach der Rettung genügend schnell in eine solche hyperbare Kammer gebracht, können bleibende Schäden verhindert werden. Wenn Menschen längere Zeit unter hohem Umgebungsdruck stehen, wie er in grosser Wassertiefe herrscht, nehmen sie mehr Stickstoff auf als normal. Dies kann zu Gasblasen in Blut und Gewebe führen, die tödlich sein können, wenn sie ins Gehirn gelangen.

Das U-Boot mit fünf Personen, unter anderem einem französischen Titanic-Experten, startete seine Mission am Sonntagvormittag. Weniger als zwei Stunden später brach der Kontakt zum Begleitschiff aus unbekannten Gründen ab. Unter regulären Umständen reicht der Sauerstoff des U-Boots rund 96 Stunden.

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